Die Aktien von Zalando steigen um bis zu 12,8 Prozent auf 54,16 Euro. Weil Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie lange geschlossen waren und immer noch Restriktionen gelten, bestellen mehr Menschen ihre Kleidung im Internet.
Der Online-Modehändler erwartet trotz der Virus-Auswirkungen in diesem Jahr ein Umsatzwachstum zwischen zehn und 20 Prozent. Zudem werde mit einem bereinigten Gewinn (Ebit) zwischen 100 und 200 Millionen Euro gerechnet, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Ende März hatte Zalando seine Jahresprognose wegen der Virus-Krise gekappt und erklärt, eine neue Vorhersage werde es erst geben, wenn absehbarer sei, wie sich die Pandemie entwickele.
Nachfrage hat sich im April erholt
Wachstumstreiber seien unter anderem die Verschiebung der Kundennachfrage von Offline nach Online und die beschleunigte Zunahme des Plattform-Geschäfts, teilte das im MDax notierte Unternehmen nun mit. «In Zeiten, in denen der stationäre Handel in vielen Ländern Europas durch Ausgangsbeschränkungen stark betroffen ist, verlagern Marken grössere Anteile ihres Geschäftes ins Digitale, um ihre Kunden weiterhin erreichen zu können.»
Zalando präzisierte zudem seine Zahlen für das erste Quartal und bestätigte dabei im Wesentlichen die vorläufigen Zahlen, die es Mitte April genannt hatte. Demnach stieg der Umsatz um 10,6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
Eine geringere Nachfrage im März und Sonderabschreibungen auf den Warenbestand als Folge geänderter Verkaufserwartungen für die laufende Saison habe auf bereinigter Basis zu einem Betriebsverlust von 98,6 Millionen Euro geführt, hiess es am Mittwoch. «Seit Anfang April hat sich die Kundennachfrage erholt und das (Bruttowarenvolumen) GMV ist im Vergleich zum Vorjahr wieder zweistellig gewachsen.»
(reuters/gku)