Mit einem neuen «Abo»-Angebot will Eurowings für zusätzliche Einnahmen sorgen. Auf der Webseite flightpass.de der Lufthansa-Tochter können Kunden sich ab sofort für eine Zehnerkarte für Oneway-Flugtickets vormerken lassen, wie die Seite «travelnews» berichtet. Der Billigflieger hofft, damit die Passagierzahlen auszubauen. Im vergangenen Jahr beförderte Eurowings 18,43 Millionen Gäste, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8,8 Prozent.
Für Studenten bis 26 Jahre kostet die Karte 499 Euro, die Kategorie City gibt es für 699 Euro und ein Business-Abo kann man für 1499 Euro erwerben. Allerdings gibt es einige Haken. So gelten die Zehnerkarten nur sechs Monate und sind mit unterschiedlichen Einschränkungen versehen. Etwa sind die Flugtickets ausschliesslich für die Beförderung im Basic Tarif einlösbar.
Lufthansa reagiert auf wachsenden Druck
Darüber hinaus gibt es nur eine begrenzte Streckenauswahl in Deutschland und Europa. Die einzelnen Flüge müssen zudem 21 Tage im Voraus gebucht werden. Der City-Pass gilt ausserdem nur für innerdeutsche Strecken und hat zusätzlich eine Vorausbuchungsfrist von 21 Tagen. Auch der Business-Pass kann nur für Inlandsstrecken genutzt werden, erlaubt aber immerhin die Buchung bis kurz vor dem Abflug.
Mit dem Angebot reagiert die Airline auf den wachsenden Wettbewerb auf dem Luftfahrtmarkt, vor allem im Billigsegment. Die Lufthansa-Gruppe war 2016 trotz Passagierzuwächsen erstmals hinter den irischen Billigflieger Ryanair zurückgefallen.
Zusammen mit den Töchtern Eurowings, Swiss und Austrian Airlines beförderte der Konzern 109,67 Millionen Fluggäste und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Ryanair hatte die Zahl der Passagiere dank eines grösseren Angebots um 15 Prozent auf 117 Millionen steigern. Lufthansa will das Angebot nach Konzernangaben in diesem Jahr um drei Prozent ausbauen.
Lohnen für Airline und Passagiere
Die Idee ist laut travelnews das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Eurowings und dem Lufthansa Innovation Lab in Berlin. Es handelt sich zunächst um ein Testprojekt. Ob und in welchen Märkten es weiter entwickelt wird, werde aufgrund der ersten Erfahrungen entschieden, heisst es laut der Seite von Lufthansa.
Für die Airline ist das Angebot lohnend, weil sie Geld im Voraus erhält und Teile von ausgegebenen Gutscheinen häufig verfallen. Der Passagier erhält dafür im Gegenzug eine Preissicherheit. Mit den Restriktionen grenzt die Airline ihre eigenen Einschränkungen bei der Vertriebssteuerung ein.
Nach EU-Angaben erwirtschaftete die Luftverkehrsbranche allein in der EU zuletzt mit fast zwei Millionen Mitarbeitern rund 110 Milliarden Euro. In den nächsten Jahren hofft die EU auf weiteres Wachstum im europäischen Raum.
(tsch)