Zimtstern ist unrentabel und verabschiedet sich mit einer Sommerkollektion aus dem Markt. Als Gruss zum Schluss gibt es von Zimtstern also keine Verneigung vor den Snowboardern, mit denen das Label gross geworden ist. Sondern Sportswear für Mountainbiker. Das ist symptomatisch für das Ende dieser Marke, deren DNA in den vergangenen Jahren zerfaserte.
Einst lieferte das Startup aus Zürich die coolen, poppigen Outfits zum explodierenden Snowboardhype. Eine Erfolgsgeschichte. Doch als der Trend abflachte, verzettelte sich Zimtstern und es folgte der Abschied auf Raten. Letztlich scheiterte das Unternehmen an einer typischen Klippe für Nischenanbieter: Das Wachstum muss gelingen, ohne die Identität der Marke zu riskieren. Mit der Erweiterung der Kollektion um Bike- und Streetwear hat Zimtstern dieses Ziel verfehlt.
Wehmut beim Abschied von Zimtstern
Eigentlich ist es eine gute Idee, das Geschäft über das Jahr breiter abzustützen, statt nur auf die Wintersaison. Doch Zimtstern hat nicht an die Erfolge aus der Zeit der Jahrtausendwende anknüpfen können. Bereits die Übernahme durch Oel Pool als Beteiligungsgesellschaft vor fünf Jahren war ein Abschied von den Wurzeln.
Die zum Schluss recht kleine Mannschaft der Firma wird nun abgewickelt. Es ist ein «geordneter Rückzug», bei dem Wehmut aufkommt. Auch wenn der markante Schriftzug als Marke noch einmal weiterverkauft wird – das Kultlabel Zimtstern hat seinen Atem ausgehaucht.