Profifussballvereine können nicht mehr als Kunden zur niederländischen Rabobank. Denn sie hätten sich «zu unannehmbaren Risiken von Geldwäsche, Korruption, Betrug und anderen Missbräuchen entwickelt». Dies geht aus einer bankinternen Mitteilung hervor, welche die Wirtschaftsnews-Gruppe «NRC Handelsblatt» einsehen konnte.

Mehr noch: Aufgrund eines «potenziellen Interessenkonflikts» sei es den Mitarbeitern der Rabobank auch nicht mehr gestattet, neue Führungs- oder Aufsichtspositionen bei professionellen Fussball-Organisationen einzunehmen, soll es in der Mitteilung heissen.

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«Sozial unangemessenes Verhalten»

Dem Bericht zufolge verweist die Bank auf eine Studie der niederländischen Zentralbank vom Januar 2017. Sie gelangte zum Schluss, dass es in der Fussballwelt deutliche Anzeichen für Geldwäsche und «anderes sozial unangemessenes Verhalten» gebe; die Banken und Vermögensverwalter müssten dies stärker berücksichtigen müssten. Um nicht in Geldwäsche oder Korruption verwickelt zu werden – so die Forderung der Nederlandsche Bank –, müssten die Finanzinstitute ihre Fussball-Klientel und die Herkunft von deren Geldern genauer untersuchen.

Die Entscheidung der Rabobank ist dennoch bemerkenswert, da vier von fünf Profifussball-Clubs in den Niederlanden Kunden der Gruppe sind. Die zweitgrösste Bank im Land – hervorgegangen aus lokalen Genossenschaften – unterhält laut NRC enge Beziehungen zu vielen Vereinen. Die Zeitung beschreibt sogar Fälle, wo das Institut seinen Einfluss in der Fussballszene spielen liess.

Als die Proficlubs Roda JC und FC Den Bosch (Eerste Divisie, zweithöchste Spielklasse) planten, umstrittenen ausländischen Investoren den Einstieg zu ermöglichen, soll die Rabobank abgeblockt haben: Dies werde weitreichende Konsequenzen haben – einschliesslich Schliessung ihres Bankkontos. 

(ccr)

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