In die Zukunftsplanung vonJosef Ackermann kommt Bewegung. Sein Vertrag als CEO der Deutschen Bank läuft noch bis 2013. Doch der 63-jährige Schweizer will schon bald die Weichen für einen vorzeitigen Abgang per Anfang 2012 stellen. Wichtigstes Element in diesem Plan: seine Rolle beim Versicherungskonzern Zurich Financial Services.

Dort hat nun PräsidentManfred Gentz den entscheidenden Schritt gemacht, damit Ackermanns Plan aufgeht: Gentz lässt sich an der Generalversammlung der «Zürich» vom 31. März nochmals wählen – allerdings nur für die ungewöhliche Dauer von einem Jahr. Dies ist der Traktandenliste zu entnehmen, die kürzlich an die Aktionäre ging.

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Ackermann wurde 2010 als Vizepräsident in den «Zürich»-VR gewählt. Dies wurde zurückhaltend kommuniziert, doch der Ansatz war von Anfang an klar: In einer zweiten Etappe soll er Präsident werden. Offiziell bestätigt das zwar niemand: «Wir können uns nicht zu Herrn Ackermanns möglichen zukünftigen Funktionen im VR äussern», sagt «Zürich»-SprecherinSylvia Gäumann. Doch Ackermann selber bezeichnete dies im kleinen Kreis als «naheliegende Option».

Wie ein VR-Mitglied des Versicherers bestätigt, stehe ein Wechsel aufs Präsidium allerdings so lange nicht zur Debatte, als Ackermann CEO bei der Deutschen Bank sei. Dort hat er noch eine wichtige Frage zu regeln: seine Nachfolge. Keiner der Kandidaten – weder Investment-Banking-ChefAnshu Jain noch FinanzchefStefan Krause – entspricht vollständig dem Profil, weshalb der Entscheid wiederholt aufgeschoben wurde.

Zum Zeitpunkt, als Ackermann 2002 CEO der Deutschen Bank wurde, war seine Wahl bereits zwei Jahre bekannt – was seinen VorgängerRolf Breuer zu einer «lame duck» machte. Diesen Fehler will die Bank nicht wiederholen.

Ackermann selber arbeitet hinter den Kulissen bereits eifrig an seinem Abgang. Beim mächtigen Branchenverband Institute of International Finance (IIF), wo er als Präsident wirkt, hat er bekanntgegeben, er wolle per Ende 2011 als Chairman aufhören. IIF-Präsident ist in der Regel ein aktiver Bankchef.

Auch die «Zürich» muss frühzeitig Vorkehrungen treffen. Gentz’ Amtsdauer läuft an der Generalversammlung ab. Jetzt einen neuen Präsidenten zu wählen, der nur als Lückenbüsser fungiert, widerspräche dem langfristigen Führungskonzept des Versicherungskonzerns (siehe «Lange Dienstzeiten»). So willigte der 68-Jährige auf eine befristete Verlängerung ein. Die «Zürich» kennt keine Alterslimite, doch es gibt ein internes Agreement, dass mit 70 Jahren Schluss ist. An der Generalversammlung von 2012 steht die Wiederwahl von Ackermann bei der «Zürich» auf der Agenda – der ideale Zeitpunkt, um sich als Präsident zur Verfügung zu stellen.