Am 31. Mai ist die Ära von Josef Ackermann bei der Deutschen Bank zu Ende. Fortan hat er Zeit für den Job als Präsident der Zurich Insurance Group. Ackermann gilt nicht als Mann der leisen Töne – CEO Martin Senn muss sich auf neue Machtverhältnisse einstellen.
Bisher war bei der «Zürich» der CEO das Machtzentrum. Begründet wurde dies 2002 nach dem Debakel um Rolf Hüppi, als der Verwaltungsrat unter Lodewijk van Wachem mit James Schiro einen Sanierer als CEO installierte, der die Macht zentralisierte. Unter Nachfolger Manfred Gentz setzte sich dies fort.
Die «Zürich» betont, an Kompetenzen und Pflichten ändere sich unter Ackermann nichts. Im kleinen Kreis lässt dieser indes verlauten, er sehe seine Rolle gegen aussen aktiver als seine Vorgänger. Künftig dürfte eher er und nicht CEO Senn als oberster Repräsentant gefragt sein.
An der «Zürich»-GV liess Ackermann verlauten, es werde ruhiger um ihn werden. Viele zweifeln, ob er diese Zurückhaltung aufbringen kann. Roter Faden seiner Karriere sind Machtgerangel, vom Streit mit CS-Präsident Rainer E. Gut bis zum Zwist mit dem Aufsichtsrat um seine Nachfolge bei der Deutschen Bank.