Andere Manager in seinem Alter feilen an ihrem Golf-Handicap, bei ihm aber geht es erst richtig los: Am 1. September übernimmt der 62-jährige Laurent Freixe das Ruder bei Nestlé, die To-do-List reicht von der Rückgewinnung von Terrains, die unter Vorgänger Mark Schneider an die Konkurrenz verloren gingen, bis zu weichen Faktoren wie Vertrauensbildung gegenüber Investoren und Belegschaft. Schon 2016 gehörte Freixe als mehrfacher Länder- und Zonen-Chef zu den favorisierten internen Papabili für den Chefsessel in der Nestlé-Zentrale, nun beerbt er denjenigen, dem er damals den Vortritt lassen musste.
Der neue Konzernchef gilt als exzellenter Nestlé-Soldat; als hands-on, einer «aus dem Schützengraben», wie Präsident Paul Bulcke das Anforderungsprofil umschrieb; kein intellektueller Überflieger wie Schneider, der sich schon in seiner Dissertation an der Universität St. Gallen Gedanken darüber machte, wie man einen Grosskonzern mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen führt.