Ein Medienbericht weckt Zweifel an der potenziellen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs, an dem das US-Unternehmen arbeitet. Die vorgelegten Zwischenergebnisse würden keine kritischen Daten liefern, die zur Bewertung der Wirksamkeit nötig seien, berichtet das auf den Gesundheitssektor spezialisierte US-Onlineportal Stat News unter Berufung auf Experten.

Der Bericht belastet die Moderna-Aktie. Am Montag war sie 20 Prozent nach oben geschossen, nachdem die Firma über ermutigende Zwischenergebnisse bei klinischen Studien für ihren Impfstoffkandidaten berichtet hatte.

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Basler Lonza beteiligt

Auch Lonza ist am Projekt der Biotechfirma Moderna beteiligt: Anfang Mai wurde bekannt, dass die US-Tochter des Schweizer Konzerns den Wirkstoff produzieren soll, wenn er denn dereinst zugelassen wird.

Der Verwaltungsratspräsident und Konzernchef ad interim von Lonza, Albert Baehny, stellte in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch klar, dass sein Unternehmen nicht den Impfstoff, sondern die aktive pharmazeutische Zutat, also den Wirkstoff, für Moderna produziere.

«Bislang sind nur Resultate von Phase 1 da», hiess es weiter. Lonza hoffe auf Endresultate per Ende Jahr, so dass der Schweizer Konzern dann Anfang nächsten Jahres mit der Produktion beginnen könne. Lonza investiere derzeit aber schon Millionen, ohne zu wissen, ob der Impfstoff letztlich funktioniere, sagte er.

«Aber Moderna hat die Verantwortung», führte der 67-jährige Manager weiter aus. Der Wirkstoff sei zwar die kritischste Komponente, aber Lonza besitze den Impfstoff eben nicht, betonte Baehny weiter. Es sei die alleinige Verantwortung von Moderna, zu entscheiden, an wen die Impf-Präparate verkauft würden, sagte er.

Es sei daher denkbar, dass es nach Fertigstellung des Impfstoffes zu Verteilungskonflikten komme.

Neuartige Methode

Die meisten Impfstoffe bestehen entweder aus inaktiven Teilen eines Virus oder aus Proteinen eines Virus, die durch Gentechnik hergestellt wurden. Wenn sie in den Körper injiziert werden, lösen sie eine dauerhafte Immunreaktion aus, ähnlich der einer tatsächlich erkrankten Person.

Im Gegensatz dazu beruht die von Moderna und einigen anderen verwendete mRNA-Technologie auf körpereigenen Zellen zur Herstellung von Virusproteinen. Einmal in den Körper injiziert, schlüpft die RNA in menschliche Zellen und weist sie an, virusähnliche Proteine herzustellen, in diesem Fall das Spike-Protein auf der Oberfläche des Coronavirus. Wenn der Impfstoff wirkt, regen diese Proteine dann den Körper zur Bildung schützender Antikörper an.

Die Technologie ist neu und wurde bisher noch nie in einem zugelassenen Impfstoff eingesetzt, aber sie ermöglicht es den Forschern, schnell in Studien einzusteigen.

(gku | sda/reuters/bloomberg)

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