Für die Spiele von 1916 wurde vier Jahre vorher Berlin ausgewählt. Mit dem Zuschlag für Deutschland hofften die Verantwortlichen des IOC, einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Die Vorbereitungen waren bei Kriegsausbruch 1914 schon weit fortgeschritten, so war beispielsweise das designierte Olympiastadion, das «Deutsche Stadion» bereits fertiggestellt worden.
Nach der kriegsbedingten Absage wurden die Spiele später erneut nach Berlin vergeben, wo sie 1936 als die Spiele der Nazis in die Geschichte eingingen. Berlin und Garmisch-Patenkirchen, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1936, waren aber nicht die einzigen dubiosen Entscheidungen des IOC in den 30er Jahren.
Nähe des IOC zum Faschismus
Sommer- und Winterspiele 1940 wurden an Japan vergeben. Der aggressive Militarismus und die Besetzung Koreas waren für die IOC-Delegierten offenbar kein Hinderungsgrund. Die bedenkliche Nähe des IOC zum Faschismus zeigte sich sogar noch 1939, als die Winterspiele 1944 an Mussolinis Italien nach Cortina d’Ampezzo gingen. Die Sommerolympiade sollte in London stattfinden. Von den vier ausgefallenen Spielen des zweiten Weltkrieges gingen damit drei an die späteren Achsenmächte.
Die Austragungsorte, die durch den Krieg um ihre Spiele gebracht wurden, sind übrigens später alle doch noch berücksichtigt worden: London 1948 und 2012, Cortina d’Ampezzo 1956, Tokio 1964 und Sapporo 1972.
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Bereits veröffentlicht: Auch die billigsten Spiele waren zu teuer.