Die Explosion der Antares-Rakete kurz nach ihrem Start wirft in den USA Fragen auf. Ist die Strategie der Nasa richtig, den unbemannten Shuttleverkehr mit der ISS an private Unternehmen auszulagern? Denn die Unfallkapsel wurde von einem privaten Konzern gestellt, dem Unternehmen Orbital Sciences, dessen Aktien umgehend um zehn Prozent verloren.

Die Nasa bekannte sich zu ihrer Strategie, Privatunternehmen in die Raumfahrt einzubeziehen. Dieser Rückschlag «wird uns nicht davon abhalten, weitere Starts von Amerikas Küsten durchzuführen», sagt William Gerstemaier von der Nasa in einer ersten Stellungnahme.

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Private Raumfahrt soll Kosten sparen

Als die Nasa 2011 ihr Shuttleprogramm zur ISS einstellte, schien die Beteiligung von Privatunternehmen der Königsweg, um die ausufernden Kosten in der US-Raumfahrt in den Griff zu bekommen.

Mittlerweile gibt es neben den staatlichen Programmen eine Handvoll privater Raumfahrtunternehmen. In den USA ist neben Orbital Sciences noch ein Bekannter am Werk: Paypal-Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk verwirklich mit seiner Raumfahrtagentur SpaceX. Die meisten privaten Raumfahrtunternehmen kommen aber gar nicht aus den USA: Sie sind im Besitz von russischen Mehrheitsaktionären.

Sieben Weltraumtouristen

Neben der europäischen Arianespace gibt es eine Vielzahl an Joint Ventures und Kooperationen mit Russland (siehe Bildergalerie). Diese Konstellation ist besonders bei geopolitischen Konflikten anfällig aufgrund von Sanktionen. Um Ängste vor einer Abhängigkeit der USA zu nehmen, hat Nasa-Direktor Charles Bolden im September an die Worte Barack Obamas erinnert: «Die bedeutendste Nation der Welt ist bei der Raumfahrt nicht auf irgendein anderes Land angewiesen.»

Bisher hat ist die private Raumfahrt allerdings beschränkt, es hat sich noch keiner der Konzerne an die bemannte Raumfahrt gewagt. Nur zum Reisen hat es gereicht: Das amerikanische Unternehmen Space Adventures brachte bisher sieben Weltraumtouristen an Bord von russischen Missionen auf die ISS. Als letzter flog der Kanadier Guy Laliberté im September 2009 in den Weltraum. Der Mitgründer des Cirque du Soleil war offenbar aber vorerst der letzte Tourist im All. Vielleicht wird das ja im Jahr 2017 alles anders, wenn die Amerikaner wieder selber Astronauten ins All befördern.