Der Name der Gemeinde Vellerat, die jahrelang die bernische, jurassische und eidgenössische Politik beschäftigt hat, verschwindet von der politischen Landkarte. Am Sonntag stimmte die Gemeinde einer Fusion mit Courrendlin zu und nimmt nun dessen Namen an.

Der Ja-Anteil im 70-Seelen-Dorf Vellerat lag bei 82,6 Prozent; 38 Stimmende legten ein Ja ein und 8 ein Nein, wie die Gemeindeverwaltung Courrendlin nach dem Urnengang der Nachrichtenagentur sda mitteilte.

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Aus drei mach eins

In Courrendlin wurde die Fusion ebenfalls deutlich gutgeheissen und zugestimmt hat als dritte Gemeinde auch Rebeuvelier. Wenn am 1. Januar 2019 die Fusion in Kraft tritt, heissen die drei Gemeinden Courrendlin. In Rossemaison und Châtillon, die sich auch hätten anschliessen wollen, sagten die Stimmenden am Sonntag Nein.

Vellerat im Amtsbezirk Moutier trennte sich 1996 von Bern und schloss sich dem Kanton Jura an. Der Entscheid fiel in einer Urnenabstimmung vor 22 Jahren - im Juni 1995 - einstimmig. Der Kanton Jura war 1979 gegründet worden. Zunächst einmal blieb das Dossier von Vellerat danach jahrelang blockiert.

Vier Abstimmungen zum Kantonswechsel

Denn die Kantone Bern und Jura wollten Vellerat gegen Ederswiler JU austauschen. In den neunziger Jahren entschied die Berner Kantonsregierung, den Kantonswechsel von Vellerat ohne Bedingung zu akzeptieren. Ederswiler hatte nach dem Wechsel des Laufentals von Bern zum Baselbiet keine Grenze mehr mit bernischen Gemeinden.

Vier Abstimmungen waren nötig: eine in Vellerat, je eine in den Kantonen Bern und Jura. Zuletzt folgte im März 1996 die eidgenössische Abstimmung. Die deutliche Zustimmung von Volk und Ständen zum Kantonswechsel von Vellerat wurde damals weitherum als Lösung eines 20-jährigen Problems begrüsst.

Moutier vor der Wahl

Die Jurafrage ist immer noch ein politisches Thema: Am kommenden Wochenende wird das Städtchen Moutier im Berner Jura entscheiden, ob es beim Kanton Bern bleiben oder zum Kanton Jura wechseln wird.

(sda/jfr)