Wer wollte nicht schon immer mal auf eine einsame Insel ziehen? Vor allem im nachweihnachtlichen Trubel erscheint die Option verlockend. Und wenn wir dort schon nicht dauerhaft hinziehen wollen, wie wär es zumindest mit etwas Urlaub? Denn St. Helena ist wohl das, was einer einsamen Insel ziemlich nahe kommt. Mehr als 500 Jahre lang kamen kaum Besucher auf die Insel. Bis jetzt.

Wie das US-Portal «Forbes» berichtet, soll auf St. Helena jetzt ein Flughafen öffnen. Die abgelegene Insel war bis jetzt nur per Boot erreichbar — einmal im Monat, nach fünfeinhalb Tagen auf See. Es galt lange Zeit als zu schwierig, eine grössere Landebahn auf der felsigen Vulkaninsel zu bauen, aber jetzt möchten die Bewohner doch ein Stück vom Tourismuskuchen abhaben.

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Mehr als nur Napoleons Exil

Geschichtskundigen könnte der Name der Insel bekannt vorkommen. Denn hier verbrachte Napoleon Bonaparte sein Exil nach seiner Niederlage bei Waterloo 1815 und er starb dort sechs Jahre später.

Aber auch, wer nicht gerade sein politisches Exil und seinen Lebensabend dort verbringen möchte, findet hier allerhand zu tun. Ob man nun das malerische Dorf Jamestown besucht, oder mit Tagesproviant versorgt die verschlungenen Wanderwege durch die Berge nimmt, sich alte Burgen anschaut oder Jonathan, der 187-jährigen Schildkröte, einen Besuch abstattet: Hier wird es nicht langweilig.

Suche nach Fluggesellschaft läuft

Der Flughafen wurde laut Forbes im Mai zertifiziert und kann bereits von Privatjets angeflogen werden. Die Regierung der Insel sucht jetzt noch nach einer Fluggesellschaft, die gerne einen Linienflug dorthin anbieten würde. Die Bedingung: Mindestens ein Flug pro Woche mit Direktanbindung an einen internationalen Grossflughafen oder nach Südafrika und Grossbritannien.

Eine solche Fluglinie soll jetzt bis Mai 2017 gefunden sein — und dann können neugierigen Touristen in Scharen anreisen.

So wirbt St. Helena um Touristen:

Dieser Text erschien zunächst bei «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Ihr könnt bald auf eine isolierte Insel im Ozean fliegen — 500 Jahre war sie nur wenigen zugänglich».