Der Name «Hitler» prangt weiss und schlicht über dem Eingang des Bekleidungsgeschäfts im indischen Ahmedabad - im I-Punkt des Schriftzuges ist das Hakenkreuz zu sehen. Im Schaufenster werden T-Shirts von US-Comic-Helden wie Superman angeboten, wie es sie wohl auch in anderen Bekleidungsläden gibt, berichten diverse Medien.
Der Besitzer Rajesh Shah versteht die Aufregung um sein Geschäft in der westindischen Stadt nicht. Bereits vor einem Monat habe man mit einem Banner und dem Spruch «Hitler opening shortly» geworben, wird er zitiert. Den Laden habe er nach dem Grossvater seines Geschäftspartners Manish Chandani benannt, so die Bericht. Dieser wäre wegen seiner Genauigkeit und Strenge unter dem Spitznamen «Hitler» bekannt gewesen.
Namensänderung unter Vorbehalt
Von den Verbrechen Adolf Hitlers will Shah erst vor kurzem erfahren haben. Über das Internet informierte sich der Geschäftsführer und zeigt sich nun bereit den Namen zu ändern, wenn man die bereits getätigten Investitionen bezahlen würde. Da die Ladenbesitzer rund 40'000 Rupien, das sind knapp 700 Franken, in Marketing und Visitenkarten investiert hätten, fehle ihnen das Geld dazu.
Die jüdische Gemeinde verlangte einen sofortigen Namenswechsel. Auch Anwohner hatten sich bereits gewundert, dass Behörden den Namen zugelassen hatten.
Es handelt sich nicht um den ersten derartigen Fall in Indien: Bereits 2006 löste das Restaurant «Hitler's Cross» in der Nähe von Bombay eine Protestwelle aus. Der Besitzer willigte damals auf Drängen der jüdischen Gemeinde in eine Namensänderung ein.
(vst/aho)