Nepals Hauptstadt Kathmandu setzt ein Zeichen gegen sexuelle Gewalt im öffentlichen Verkehr: Um Frauen vor Übergriffen zu schützen, wurden am Sonntag vier Kleinbusse mit jeweils 17 Sitzen eingeweiht, die ausschliesslich weibliche Passagiere mitnehmen. «Dies ist unser kleiner Beitrag zu mehr Sicherheit für Pendlerinnen», erklärte der Chef des Verkehrsverbunds Bagmati, Bharat Nepal, am Montag.
In einer Weltbank-Studie von 2013 hatte jede vierte befragte Frau im Alter von 19 bis 35 Jahren angegeben, in Bussen oder Zügen schon sexuell belästigt worden zu sein. Vor vier Jahren war im Osten des Himalaya-Staats eine Nonne in einem Bus von fünf Männern, darunter dem Fahrer, vergewaltigt worden. In Neu Delhi im benachbarten Indien wurden 2010 in der U-Bahn Abteile nur für Frauen eingeführt.
Nur ein Tropfen auf den heissen Stein
Die vier Kleinbusse für die Frauen von Nepal sind zunächst nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Vor allem zu den Hauptverkehrszeiten seien Grapschen und andere sexuelle Übergriffe ein Problem in den überfüllten Bussen, sagte der Bagmati-Vorsitzende.
Die Initiative rollte überdies mit einem Schönheitsfehler an: Auf den vier Bussen steht zwar deutlich «Nur für Frauen» - aber nur einer wird von einer Frau gesteuert; in den anderen sitzen Männer am Lenkrad.
(sda/ise/ama)