Dramatische Szenen im Zoo der US-Grossstadt Cincinnati: Ein dreijähriger Junge ist dort ins Gorilla-Gehege gestürzt und von einem ausgewachsenen Silberrücken schwer verletzt worden. Der Gorilla liess nicht vom Kind ab, so dass das Zoo-Notfallteam das Tier erschoss.
Das Kind hatte sich am Samstag zunächst durch das Schutzgeländer gezwängt, stürzte daraufhin mehrere Meter tief in die Affengrube und wurde von dem knapp 200 Kilogramm schweren Tier gepackt, wie Zoo-Direktor Thayne Maynard mehreren Rundfunksendern sagte.
«Es hätte sehr schlimm ausgehen können»
Rettungskräften zufolge habe das Gorillamännchen den Jungen «wild hinter sich her gezerrt und durch die Luft geworfen», bevor ihn das Notfallteam des Zoos schliesslich erschoss, berichtete der Sender WLWT News 5. Das Kind sei nach dem rund zehnminütigen Martyrium in ein Spital gebracht worden.
«Das ist ein rundum schrecklicher Tag», sagte Maynard. Die Entscheidung der alarmierten Sicherheitskräfte zum Abschuss des seltenen Tieres sei schwierig, aber richtig gewesen, «weil sie dem Jungen damit das Leben gerettet haben. Es hätte sehr schlimm ausgehen können.»
Betäubung kam nicht infrage
Eine Betäubung des 17 Jahre alten Gorillas namens Harambe sei nicht infrage gekommen, weil der Effekt zu langsam eingesetzt hätte und die Reaktion des Tieres unkalkulierbar gewesen wäre.
WLWT News 5 zufolge befand sich der Junge gerade zwischen den Beinen des Affen, als dieser erschossen wurde. Augenzeugen zufolge war das Kind zu diesem Zeitpunkt noch bei Bewusstsein.
(sda/cfr)