«Ozapft is» beim grössten Volksfest der Welt! Mit erneut nur zwei Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Samstag pünktlich um 12.00 Uhr das erste Fass Bier angezapft und damit das 183. Oktoberfest eröffnet. Zehntausende Menschen waren bereits seit den frühen Morgenstunden trotz Regens auf die Theresienwiese gekommen. Pünktlich zum Start hatte sich in Bayern das schöne Spätsommerwetter verabschiedet.

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Vor Reiter hatte es bisher nur sein Vorgänger Christian Ude geschafft, das erste Festbier-Fass mit nur zwei Schlägen zu öffnen. Reiter hatte bereits im vergangenen Jahr Udes Rekord eingestellt. Mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer stiess Reiter anschliessend wie jedes Jahr «auf eine friedliche Wiesn» an. Der Standardwunsch zur Eröffnung hat dieses Jahr eine besondere Bedeutung: Nach dem Amoklauf von München und den zwei Terroranschlägen in Franken herrschen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.

Gepäckkontrollen

Besucher dürfen keine grossen Taschen und Rucksäcke mitnehmen und das Festgelände ist erstmals rundum abgesperrt. An den Zugängen wird schärfer kontrolliert als bisher. Fast doppelt so viele Ordnungskräfte und hundert Polizeibeamte mehr als im Vorjahr sind im Einsatz.

Wegen des kühlen Wetters kamen zum Auftakt viele mit Jacke und Schirm. Noch vor der Öffnung der Bierzelte um 9 Uhr bildeten sich vor deren Eingängen Warteschlangen. Nach der Öffnung rannten die ersten Gäste ‑ die meisten in Tracht, viele aber auch mit Plastikregenschutz ‑ in die Bierzelte, um sich einen Tisch zu sichern.

Gute Stimmung trotz Kontrollen

Vom Rucksackverbot hatten die meisten Besucher offensichtlich gehört und ihre Taschen zu Hause gelassen. Die Kontrollen an den Zugängen zur Festwiese und der Dauerregen trübten die gute Stimmung bei den Besuchern nicht. Auch die Musiker in Tracht mussten am Wiesn-Eingang ihr Gepäck kontrollieren lassen.

Das Volksfest dauert bis zum 3. Oktober. Im Südteil des Geländes hatte am Samstagmorgen das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) begonnen. Die traditionsreiche Agrarschau erinnert alle vier Jahre an die Wurzeln des Oktoberfests, das in seinen Anfängen wesentlich von den Bauern organisiert wurde. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kommen alljährlich zur Wiesn.

(sda/mbü)