Der mutmassliche Dieb von Michael Schumachers Krankenakte ist erhängt in seiner Zelle in einem Zürcher Gefängnis aufgefunden worden. Es bestehe kein Hinweis auf Dritteinwirkung, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Dennoch habe sie, wie in solchen Fällen üblich, eine Untersuchung eingeleitet.
Bei dem Mann handle es sich um einen leitenden Mitarbeiter des Schweizer Luftrettungsdienstes Rega. Er war am Dienstag unter dringendem Tatverdacht verhaftet worden.
Von Grenoble nach Lausanne überführt
Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Schumacher war am 29. Dezember beim Skifahren in den französischen Alpen abseits der Piste mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt. Dabei erlitt er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Mitte Juni war der Ex-Rennfahrer von einem Spital in Grenoble in die Universitätsklinik im schweizerischen Lausanne überführt worden. Dies geschah mit einer Ambulanz, aber auch die Rega war in Zusammenhang mit einem möglichen Helikopter-Transport kontaktiert worden.
Eine französische Tageszeitung hatte später berichtet, dass die Krankenakte Medien für rund 60'000 Franken angeboten worden war und anscheinend von einem Computer der Rega in Zürich stammte.
Schumacher zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten und erzielte 91 Grand-Prix-Siege. Ende 2006 zog er sich aus dem Rennsport zunächst zurück, bevor er sich 2012 nach einem wenig erfolgreichen dreijährigen Comeback endgültig aus der Formel 1 verabschiedete.
(reuters/vst/dbe)