Neben dem Ort der Anschläge vom 11. September 2001 in New York ist am Donnerstag der teuerste Bahnhof der Welt eröffnet worden – nach fast zehn Jahren Verzögerung.
Das Gebäude neben den einstigen Zwillingstürmen des World Trade Center kostete am Ende 3,85 Milliarden Dollar. Das waren zwei Milliarden Dollar mehr als ursprünglich geplant.
Umstrittenes Stahlgerippe
Erbaut wurde der Bahnhof «Oculus» vom spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava. Dieser verteidigte bei der Eröffnung sein umstrittenes Werk: «Das ist ein Geschenk für alle New Yorker», sagte er. Laut einer Analyse der «New York Times» war die Vision des Architekten mitunter ein Grund für die Verzögerung un die Mehrkosten. Demnach bestand Calatrava auf säulenfreien Innenräume, arbeitsintensiven Baumethoden und Stahlelementen, die sich nur im Ausland fertigen liessen.
Das Gebäude, das eine elliptische Form hat, hat eine grosse Kontroverse in den USA ausgelöst. 2008 bezeichnete der damalige Bürgermeister Michael Bloomberg die Halle im Untergrund als «zu kompliziert, um gebaut zu werden». Von der Idee eines zu öffnenden Dachs blieben immerhin Dachfenster, die an warmen Tagen und jährlich zum 11. September öffnen sollen.
Riesiger Verkehrsknotenpunkt
Am Donnerstag war nur eine Teileröffnung des Gebäudes, ein riesiges Geschäftszentrum soll erst im August folgen. Der Bahnhof soll täglich mehr als 200'000 Pendler aufnehmen können und damit der drittgrösste Verkehrsknotenpunkt von New York werden.
Am 11. September 2001 hatten Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida Passagierflugzeuge entführt und in das World Trade Center gesteuert. Rund um die Gedenkstätte für die zerstörten Zwillingstürme entstand das neue World Trade Center. Der imposanteste Büroturm des Komplexes, das One World Trade Center – ursprünglich «Freedom Tower» (Freiheitsturm) – ist mit 541 Metern das höchste Gebäude der USA.
(sda/ise)