Im Kampf gegen das umstrittene Hundefleisch-Festival im südchinesischen Yulin haben Tierschützer einen Erfolg ihrer jahrelangen Proteste verbucht. Die Stadt wird es Restaurants, Strassenständen und Markthändler in diesem Jahr verbieten, Hundefleisch während des Festes zu verkaufen.
Dies erklärten die Tierschutzorganisationen Duo Duo und Humane Society International am Donnerstag. «Es ist nur ein temporäres Verbot, wir hoffen aber, dass es einen Domino-Effekt geben wird, der zum Kollaps des Handels mit Hundefleisch führt», sagte Andrea Gung von Duo Duo.
«Leiden ist noch nicht vorbei»
Tausende Hunde und auch Katzen wurden seit dem ersten Schlachtfest 2009 getötet. Die Hundefleisch-Verkäufer von Yulin und deren Unterstützer geben an, dass die Tiere auf humane Art getötet werden. Tierschützer hingegen sagen, die Vierbeiner würden vergiftet oder zu Tode geprügelt. Einige Tiere sollen ihren Besitzern gestohlen worden sein.
Wegen der Proteste ging die Zahl der getöteten Tiere in Yulin seit Jahren zurück. Komplett steht das Fest aber wohl noch nicht vor dem Aus. Viele Tiere könnten noch vor Beginn des Verbots für das diesjährige Festival geschlachtet werden, fürchtete Peter Li von Humane Society International: «Ihr Leiden ist noch nicht vorbei.»
Nur Folklore
Anders als in westlichen Vorurteilen verbreitet, ist der Verzehr von Hunden und Katzen in China alles andere als Normalität. In Peking etwa findet man kaum ein Restaurant, das solches Fleisch im Angebot hat. Laut Umfragen haben weniger als 20 Prozent der Chinesen überhaupt schon einmal Hundefleisch gegessen.
(sda/gku/ise)