Der Schweizer Grenzwache ist am Grenzübergang La Drossa im Unterengadin ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Die Zöllner schnappten einen Italiener, der zwischen 2010 und 2012 insgesamt 8'100 Stangen Zigaretten in die Schweiz schmuggelte.

Der Mann war im Januar während einer Zollkontrolle am Grenzübergang zum italienischen Zollfreiort Livigno mit seinem Auto geflüchtet, konnte jedoch in Scuol GR angehalten werden, wie das Kommando der Grenzwachtregion Graubünden und St. Gallen mitteilte. Die Beamten fanden im Fahrzeug 750 Stangen Zigaretten.

Später konnten dem Italiener illegale Einfuhren von mehr als 8000 Stangen oder 1,6 Millionen Zigaretten nachgewiesen werden. Die hinterzogenen Abgaben belaufen sich auf über 400'000 Franken. Nach Angaben der Zollfahndung handelt es sich um den grössten in der Schweiz aufgedeckten Zigarettenschmuggel seit mindestens zehn Jahren.

Sieben weitere Beschuldigte

Es zeigte sich, das die meisten Abnehmer der Schmuggelware im Tessin wohnhaft sind. Sie nahmen dem Italiener rund 2'700 Stangen ab. Die restlichen Zigaretten transportierte der Schmuggler nach Italien weiter. Der Beschuldigte, ein im Tessin arbeitender Grenzgänger, wurde wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr in Untersuchungshaft gesetzt.

Die Zollfahndung führte an mehreren Orten im Tessin Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durch. Sieben weitere Personen werden beschuldigt, am Zigarettenschmuggel beteiligt gewesen zu sein.

Alle beteiligten Personen müssen mit hohen Bussen und der Nachforderung der hinterzogenen Abgaben rechnen. Im Falle des Schmugglers kann laut Zollfahndung eine Haftstrafe nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

(tke/sda)

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