Der verletzte Höhlenforscher in den Berchtesgadener Alpen soll bis Ende Woche gerettet werden. Ein Schweizer Expertenteam befindet sich auf dem Weg zum Verunglückten, der in rund 1000 Metern Tiefe feststeckt. Es sollte am Dienstagvormittag beim Steinschlagopfer in der grössten Höhle Deutschlands eintreffen.
Bei den Schweizern handelt es sich um vier Spezialisten für Schachthöhlen. Deren Hilfe wurde über das europäische Höhlenrettungssystem angefordert, wie Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht Bayern, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Schwierige Kletterpartie
Das Riesending, so der Name des Höhlensystems, sei in vielerlei Hinsicht extrem, sagte der Sprecher. Wer in das Innere der Höhle gelangen will, muss sich zunächst in einen Schacht von 350 Metern Tiefe senkrecht abseilen. Es folgen Kletterpartien, Canyons mit Wasser und Verlehmungen, dazu droht Steinschlaggefahr. Die Distanz zum Verletzten beträgt insgesamt sechs Kilometer, was den Einsatz von mehreren Kilometern Seil nötig macht.
Nach Angaben der Bergwacht Bayern soll es ungefähr drei bis fünf Tage dauern, bis das Opfer aus der Höhle geborgen werden kann. Der 52-jährige Stuttgarter soll etappenweise zu den fünf Biwakstationen transportiert werden, die in der Riesending-Schachthöhle auf dem Weg nach oben eingerichtet wurden.
Der Verletzte ist ansprechbar
Der Verletzte sei dauerhaft ansprechbar und in der Lage, kurze Zeit zu stehen, hiess es. Zuvor waren die Helfer davon ausgegangen, dass der Mann nur liegend transportiert werden könnte.
Der Höhlenforscher war in der Nacht zum Sonntag mit zwei Begleitern in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands unterwegs, als er bei einem Steinschlag eine blutende Kopfverletzung erlitt.
(sda/gku)