Mit Glockengeläut und vielerorts mit Feuerwerk, Böllern und Raketen haben die Menschen in der Schweiz das neue Jahr willkommen geheissen. Nur die Trockenheit machte einigen einen Strich durch die Rechnung.

In Zürich wurden wie in früheren Jahren rund 150'000 Besucher aus dem In- und Ausland an der Festmeile rund um das Seebecken zur Silvesterparty erwartet. Den Höhepunkt bildete das 15 Minuten dauernde Silvester-Feuerwerk. Es begann 20 Minuten nach Mitternacht. Hartnäckiger Nebel beeinträchtigte aber die Sicht.

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Wuchtige Glockenschläge

Erstmals gab es für maximal 350 zahlende Gäste einen abgesperrten Bereich am General-Guisan-Quai. Für 35 Franken pro Person konnte man dem Gedränge und Geschubse etwas entgehen. Der weitaus grösste Teil des Festareals stand den Besucherinnen und Besuchern nach wie vor gratis zur Verfügung. «So soll es auch bleiben», sagte der Kommunikationsverantwortliche.

In Bern gab es in der Silvesternacht zwar kein grosses Feuerwerk, dafür läuteten dort die Glocken eindrucksvoll. Wie jedes Jahr versammelten sich kurz vor Mitternacht mehrere tausend Personen auf dem Münsterplatz - ausgerüstet mit Sektflaschen und Gläsern zum traditionsreichen Anstossen aufs neue Jahr.

Von 23.45 Uhr bis Mitternacht läuteten zunächst die drei tontiefen Glocken das alte Jahr aus. Die zwölf Glockenschläge um Mitternacht führte dann die Turmwartin von Hand mit dem Schlaghammer und der Burgerglocke aus. Danach ertönte bis 00.15 Uhr das wuchtige Vollgeläut, während unten auf dem Platz die Korken knallten.

Feuerwerk über dem Rhein

Die Stadt Basel feierte das neue Jahr erneut mit einem Feuerwerk über dem Rhein. An den Rheinufern wurde zudem kostenlos Glühwein ausgeschenkt. Die traditionelle besinnliche Feier fand erneut auf dem Münsterplatz statt. Sie begann um 23.30 Uhr mit dem Stadtposaunenchor. Zwischen 23.45 Uhr und 23.55 Uhr wurde das alte Jahr mit der grossen Glocke des Martinsturms ausgeläutet. Alle Glocken der Stadt läuteten danach das neuen Jahr ein.

Die Polizei in Basel vermeldete bis zum Beginn des Feuerwerks um 00.30 Uhr keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen von Sprayereien, die eine Gruppe Linksextremer hinterliessen, welche durchs Kleinbasel von der Kaserne zum «Hirscheneck» zog.

Zum Feuerwerk am Rhein und zur Silvesterfeier auf dem Münsterplatz wurden Tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region erwartet. Am späten Morgen des 1. Januar schenkt die Zunft «zum Goldige Stäärn» am Dreizackbrunnen zudem Passanten «Hypokras» (Gewürzwein) aus, um damit auf das neue Jahr anzustossen.

«Neujharszauber» in Luzern

In Luzern erstrahlt über dem Seebecken ebenfalls ein grosses Feuerwerk - allerdings erst am Abend des 1. Januar. Die Touristiker bescheren der Stadt dann einen 15-minütigen «Neujahrszauber», der bereits zum 10. Mal durchgeführt wird.

Die Stadt Genf lud ihre Bevölkerung an Silvester auf dem Mont Blanc-Quai zum Tanz ein. Für das Volksfest waren drei Musikbühnen vorgesehen - und damit für jeden Musikgeschmack etwas. Vom Quai aus hatten die Besucher freie Sicht auf die Seebucht mit ihrem Silvesterfeuerwerk.

Spielverderber Trockenheit

Wegen Trockenheit und Brandgefahr musste dieses Jahr in einigen südlichen Regionen der Schweiz allerdings auf Feuerwerk verzichtet werden. Im Tessin und in den vier Bündner Südtälern Calanca, Misox, Bergell und Puschlav mussten Feuerwerkskörper im Schrank bleiben.

Wegen der Waldbrandgefahr gilt ein absolutes Feuerverbot im Freien. In beiden Kantonen sind in den vergangenen Tagen Wälder in Brand geraten. Auch andernorts ist Vorsicht geboten. Das Luxusresort «The Chedi» des Ägypters Samih Sawiris in Andermatt UR etwa verzichtete wegen Trockenheit ebenfalls auf ein privates Feuerwerk.

Keine oder nur geringe Waldbrandgefahr herrscht hingegen im Mittelland - dank Nebel und fehlender Winde.

Sicherheitsmassnahmen verstärkt

Nach dem jüngsten Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin wurden die Sicherheitsmassnahmen im Vergleich zu früheren Silvesterabenden teilweise verstärkt. In Basel wurden beispielsweise Zufahrten mit baulichen Massnahmen oder mit Fahrzeugen erschwert.

Andere Kantonspolizeien hatten die Sicherheitsmassnahmen für Grossveranstaltungen bereits zuvor erhöht - etwa nach den Anschlägen im Juli in Nizza. Für die Schweiz liege nach wie vor keine Veränderung der Bedrohungslage vor, hiess es nach dem Anschlag in Berlin bei den Schweizer Sicherheitsbehörden auf Anfrage.

(sda/cfr)