Vergangene Woche trieb sich im Wald bei Kestenholz/SO wohl ein schwarzer Panther herum. Ein solcher ist laut dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) im letzten Herbst in Süddeutschland gesichtet worden.
«Es kann praktisch nur ein Panther sein», sagte Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Wir haben recherchiert, wir haben keine Ahnung, wo solch ein Tier in der Schweiz fehlen könnte.»
Aber in Süddeutschland sei im vergangenen Herbst ein schwarzer Panther gesichtet worden. «Es könnte sich um dieses Tier handeln», sagte Schnidrig. Es einzufangen, sei bisher nicht gelungen.
Bei der Solothurner Kantonspolizei ging am Dienstag die Meldung aus Süddeutschland ein, wonach seit Oktober vergangenen Jahres ein schwarzer Panther vermisst wird. Thalia Schweizer, Mediensprecherin der Solothurner Kantonspolizei, bestätigte eine entsprechende Meldung von «20 Minuten Online».
Die Behörden klärten nun die Details ab, so etwa die Frage, ob dieses Tier aus einer privaten Haltung oder aus einem Zoo entwichen sei. Schweizer sagte, es sei allerdings noch nicht klar, ob es sich bei dem rätselhaften Tier im Solothurner Wald tatsächlich um den Panther aus Süddeutschland handle.
Fotofallen ausgewertet
Die Fotofallen hätten bisher noch keine Bilder mit dem gesuchten Tier hervorgebracht, sagte die Polizeisprecherin nach den letzten Auswertungen. Die Fotofallen bleiben aber bestehen. Die Polizei hofft so, das Tier endlich identifizieren zu können.
Diverse Medien haben bereits spekuliert, es könnte sich um einen schwarzen Panther handeln. Das Tier soll ein schwarzes Fell und einen langen Schwanz haben und etwa 50 Zentimeter hoch sein.
Es gibt seit letzter Woche Behörden und Spaziergängern Rätsel auf. Ein Wildhüter hatte das Tier am vergangenen Mittwochmorgen im Waldstück "Im Holz" bei Kestenholz gesichtet. Danach wurde es bei Wolfwil, ebenfalls im Kanton Solothurn, geortet.
Zurückhaltung empfohlen
«Wir gehen davon aus, dass das Tier scheu ist und keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung darstellt», sagte Schweizer weiter. Die Polizei werde deshalb das Tier nicht erschiessen, sondern vielmehr betäuben, um es einzufangen.
Spezielle Warnungen an Spaziergänger hat die Polizei noch nicht herausgegeben. Sie empfiehlt Zurückhaltung: Wenn man das Tier sehe, solle man sich nicht nähern, sondern die Polizei benachrichtigen, sagte Schweizer.
Im Rahmen der Abklärungen hatte sich die Polizei bereits bei Zoos, Zirkussen und privaten Haltern erkundigt, ob ein Raubtier entwichen sei. Die Polizei bestätigte damit entsprechende Angaben der «Berner Zeitung».
Vor dem Hinweis aus Süddeutschland hatte aber niemand ein solches Tier als vermisst gemeldet. Die Solothurner haben inzwischen auch die Kantonspolizei Bern informiert.
(chb/sda)