Auch wenn Deutschland das Reinheitsgebot erfunden hat, wird das meiste Bier pro Kopf mit Abstand in Tschechien getrunken. Mit 143 Litern je Einwohner - Kinder und Abstinenzler mitgezählt - im vorigen Jahr liegt das Land einsam an der Weltspitze. Halbliter-Flaschen sind das Standard-Mass in den Kneipen und Gaststätten. Auch Zwei-Liter-Plastikflaschen mit dem Gerstensaft sind in tschechischen Supermärkten nichts Besonderes.

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Während etwa in Deutschland die Beliebtheit abnimmt, produziert Tschechien mehr und mehr Bier. Im vorigen Jahr wurde erstmals die Schwelle von 20 Millionen Hektolitern überschritten. Den überwiegenden Teil des Marktes kontrollieren Grossbrauereien wie Pilsner Urquell, Budweiser Budvar, Staropramen und Krusovice. Das deutsche Reinheitsgebot müssen sie nicht einhalten.

Mikro-Brauereien im Trend

Voll im Trend liegen die Klein- und Mini-Brauereien, von denen es bereits mehr als 300 gibt. Manche Branchenkenner glauben, dass der Markt für Spezialitäten bald gesättigt sein könnte. Das Angebot reicht vom britischen Ale über grün gefärbtes Bier zu Gründonnerstag und dunkle Porter bis zum klassischen Weissbier.

Einen festen Platz hat weiter das klassische Pils, wie es der niederbayerische Braumeister Josef Groll im Jahr 1842 im böhmischen Pilsen (Plzen) erfunden hatte. Auch im Ausland ist es ein Genuss: Die grössten Abnehmer sind traditionell Deutschland, die Slowakei und Russland sowie in kleineren Mengen die USA und Südkorea.

(awp/cfr/mbü)