Singles mit gutem Selbstwertgefühl gehen eher eine Partnerschaft ein. Gleichzeitig verhelfen gute Partnerschaften zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls. So lautet das Ergebnis einer Studie des psychologischen Instituts der Universität Bern.

Das Selbstwertgefühl von Menschen steigt typischerweise im jungen und mittleren Erwachsenenalter an, heisst es in einer Mitteilung der Universität von Freitag. Unklar sei bisher aber gewesen, was für Ereignisse zu einer besonders positive Entwicklung des Selbstwertgefühls führen.

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Ende ohne Schrecken

In einer dreijährigen Studie mit 9000 Personen haben nun die beiden Forscher Eva C. Luciano und Ulrich Orth herausgefunden, dass Erfahrungen in Partnerschaften eine Rolle für das Selbstwertgefühl spielen. So zeigten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die eine neue Partnerschaft begannen, welche mindestens ein Jahr lang andauerte, «einen deutlichen Anstieg des Selbstwertgefühls», wie es in der Mitteilung heisst.

Gleichzeitig hat das Ende einer Beziehung keine langfristigen Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl. «Typischerweise hatte sich das Selbstwertgefühl bereits ein Jahr nach der Trennung wieder erholt», wird Luciano in der Mitteilung zitiert.

Selbstsicherheit als Stütze

Das Selbstwertgefühl ist aber nicht nur Folge von Partnerschaftserfahrungen, sondern auch Ursache. So gingen Singles, die zu Beginn der Studie ein hohes Selbstwertgefühl hatten, mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine Partnerschaft ein. Zudem kam es bei diesen Probanden auch weniger zu Trennungen.

Die Forscher erklären sich dies damit, dass Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl beispielsweise dazu neigen, in übertriebener Art und Weise Bestätigung beim Partner zu suchen. Personen mit höherem Selbstwertgefühl hingegen hätten häufig bessere Fähigkeiten, ihren Partner emotional zu unterstützen und so die Partnerschaft zu stärken.

Ehe hat keinen Effekt auf Partnerschaft

Kein Effekt auf das Selbstwertgefühl hat laut der Studie aber eine Heirat. Studienteilnehmer, die bereits in einer Partnerschaft waren und heirateten, zeigten keine Veränderung im Selbstwertgefühl. Die Forscher führen dies auf die verringerte gesellschaftliche Bedeutung der Ehe zurück.

Luciano und Orth haben ihre Studienergebnisse in der Fachzeitschrift «Journal of Personality and Social Psychology» publiziert.

(sda/ise/hon)