Die längste Fussgänger-Hängebrücke der Welt ist am Samstagvormittag im Oberwallis eröffnet worden. Die 494 Meter lange Brücke verbindet auf dem Europaweg Zermatt und Grächen.
Die Eckdaten sind eindrücklich: Am höchsten Punkt befinden sich Wanderer 85 Meter über dem Boden und müssen schwindelfrei sein, weil sie den Abgrund durch das Trittgitter sehen können. Allein die Tragseile wiegen insgesamt acht Tonnen.
Wenig schwungvoll
Die Arbeiten dauerten rund zweieinhalb Monate. Dank eines speziellen Schwingung-Dämpfungssystems komme die fast einen halben Kilometer lange Brücke aber kaum ins Schwingen, teilte Zermatt Tourismus mit.
Zur Eröffnung am Samstag kamen rund 250 bis 300 Personen, wie Paul Summermatter, Gemeinderat und Koordinator des Projekts, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Umweg für Wanderer fällt weg
Auf dem Wanderweg zwischen dem Matterhorn-Dorf und Grächen gab es bereits früher eine Hängebrücke. Wegen instabilem Gelände musste diese 2010 gesperrt werden, worauf Wanderer oberhalb von Randa einen Umweg ins Tal von 500 Höhenmeter und zurück auf sich nehmen mussten.
Diese Beschwerlichkeiten führten zu einem Rückgang der Zahl der Wanderer auf dem Europaweg, der ein Teilstück der Tour Monte-Rosa rund um das Matterhorn ist. Die neue Hängebrücke wurde 200 Höhenmeter weiter unten als die alte gebaut und ermöglicht wieder eine direkte Verbindung.
Hauptsponsor gibt Brücke seinen Namen
Die Kosten für das nur 65 Zentimeter breite Bauwerk beliefen sich auf rund 750'000 Franken. Ein Grossteil der Summe sei von Sponsoren gedeckt worden, teilte Zermatt Tourismus am Samstag mit. Auch die fünf Anrainer-Gemeinden Grächen, St. Niklaus, Randa, Täsch und Zermatt hätten sich daran beteiligt.
Getauft wurde die Brücke dann aber nach ihrem Hauptsponsor auf den Namen «Charles Kuonen Hängebrücke». Der Oberwalliser Unternehmer unterstützte das Projekt mit über 100'000 Franken. Er ist nach Angaben von Zermatt Tourismus unter anderem Mitinhaber der Kellerei Salgesch.
Eine gläserne Brücke hat China zu bieten: