Wie Österreichs Weine Spitze wurden

Österreich und die Schweiz haben einiges gemeinsam, unter anderem eine Bevölkerungszahl von etwas mehr als neun Millionen. Doch bei der Weinproduktion setzt Österreich Massstäbe: Es produziert jährlich mehr als doppelt so viel wie die Schweiz. Das ist umso erstaunlicher, wenn man an den grossen Rückschlag in den 1980er-Jahren denkt. Damals erschütterte ein Weinskandal das Land: Einige Winzer hatten ihre Weine mit Glykol versetzt, um sie süsser zu machen. Der Betrug führte zu einem massiven Vertrauensverlust, und der Absatz österreichischer Weine brach weltweit ein. Doch statt aufzugeben, setzte Österreich auf Qualität, verschärfte Gesetze und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem Vorreiter im Weinbau. «Österreichischer Wein ist heute qualitativ so hoch stehend, weil man eben nie mehr so einen Skandal wie den von 1985 erleben will», sagt Andrea Müller, Geschäftsführerin der Mövenpick-Wein-Filiale Emmen und Österreich-Expertin, in der neuesten Folge des Mövenpick-Podcasts «Weinfach».

Die Wachau: Heimat des Grünen Veltliners

Ein herausragendes Beispiel für die Erfolgsgeschichte des österreichischen Weins ist die Wachau. Wer diese Region besucht hat, kennt die besondere Magie, die von ihren charakteristischen Steinterrassen entlang der Donau ausgeht. Hier entstehen Weine, die weltweit Anerkennung finden. Besonders die Grünen Veltliner und Rieslinge der Wachau haben sich einen exzellenten Ruf erarbeitet. «Die Wachau gehört zu den bedeutendsten Weinregionen in ganz Österreich. Man kennt sie international vor allem wegen der herausragenden Qualität, die die Rieslinge und Grünen Veltliner bieten», erklärt Andrea Müller.

Ein besonderer Star des österreichischen Weinbaus ist der Grüne Veltliner, der oft als «Nationalwein» bezeichnet wird. Besonders in der Wachau, einer der prestigeträchtigsten Weinregionen des Landes, entfaltet diese Rebsorte ihre volle Qualität. Andrea Müller beschreibt im Podcast die Vielseitigkeit des Grünen Veltliners: «Er passt wunderbar zu einer klassischen Jausenplatte, aber auch zu einem schönen Wiener Schnitzel.» Bei der Verkostung zeigt sich Moderator Reto Scherrer beeindruckt: «Ich rieche den Wein schon überall im Raum verteilt – das ist eine unglaubliche Geschmacksnote, die hier aufgeht.» Mit seinen würzigen Aromen und seiner Frische beweist der Grüne Veltliner immer wieder, warum er als Inbegriff der österreichischen Weinkunst gilt. Ob als Begleiter zu einem herzhaften Essen oder pur genossen – dieser Wein begeistert Kenner und Liebhaber weltweit.

Das Burgenland und seine Rotweinvielfalt

Doch Österreich hat mehr zu bieten als nur Weisswein: Das Burgenland, im Osten des Landes gelegen, ist das Herzstück der österreichischen Rotweinproduktion. Die Region profitiert vom pannonischen Klima, das mit heissen Sommern und vielen Sonnenstunden ideale Bedingungen für Rotwein bietet. «Das Burgenland hat einen sehr hohen Rotwein-Anteil – etwa 56 % – und ist bekannt für die höchsten Temperaturen in Österreich», so Müller im Podcast «Weinfach». Diese klimatischen Voraussetzungen ermöglichen es den Rotweinsorten, besonders gut zu reifen und komplexe Aromen zu entwickeln, was das Burgenland zu einem wichtigen Weinanbaugebiet macht.

Drei aussergewöhnliche Tropfen aus Österreich stehen im Mittelpunkt der Podcast-Folge und bieten einen tiefen Einblick in die Vielfalt und Exzellenz dieser Weinregion.

2023 Grüner Veltliner Federspiel Spitzer Rotes Tor Weingut Franz Hirtzberger

Der 2023 Grüne Veltliner Federspiel Spitzer Rotes Tor vom Weingut Franz Hirtzberger ist ein echtes Highlight der Wachauer Weinproduktion. Dieser Wein zeichnet sich durch seine markante Würze, frische Säure und mineralische Klarheit aus, die typisch für die Region ist. Andrea Müller beschreibt den Grünen Veltliner treffend: «Der Grüne Veltliner ist der Nationalwein von Österreich.» Ein Allrounder, der sich perfekt als Begleiter zu verschiedenen Speisen eignet und die besondere Qualität der Wachauer Weinbaukunst widerspiegelt. (im Podcast ab der 7. Minute)

2021 The Wine Cuvée rot Scheiblhofer

Der 2021 The Wine Cuvée Rot von Erich Scheiblhofer vereint das Beste des Burgenlandes in einer Flasche. Diese harmonische Cuvée bringt intensive Fruchtaromen und würzige Nuancen ins Glas, unterstützt von einer samtigen Tanninstruktur. «Diesen Wein kann ich mir gut vorstellen, einfach in einer Bar zu trinken, ohne etwas dazu zu essen», so Karin Frautschi im Podcast «Weinfach». Dank seiner zugänglichen Art und Vielschichtigkeit eignet sich The Wine sowohl für entspannte Abende als auch für besondere Anlässe. (im Podcast ab der 22. Minute)

2018 Praittenbrunn Burgenland Gayer & Scheiblhofer

Der 2018 Praittenbrunn aus dem Burgenland, eine gemeinsame Kreation von Florian Gayer und Erich Scheiblhofer, präsentiert sich als kraftvolle und zugleich elegante Cuvée. Der Wein zeigt eine Balance aus reifen Tanninen, dunkler Frucht und feinen Holznoten, die durch die Lagerung in französischer Eiche perfektioniert wurden. Im Podcast «Weinfach» sagt Andrea Müller: «Dieser Wein hat eine unglaubliche Eleganz und Tiefe, die ihn besonders spannend macht.» Der Praittenbrunn ist ein ausgezeichneter Begleiter zu gehobenen Speisen und beweist das Potenzial burgenländischer Weine. (im Podcast ab der 30. Minute)