Die dänische Sondereinheit für schwere Kriminalität (NSK) hat nach jahrelangen Ermittlungen Anklage gegen die Bank wegen umfassender Verstösse gegen das Geldwäschegesetz im Zeitraum von 2012 bis 2015 erhoben.

Nordea habe unter anderem Transaktionen russischer Kunden nicht ausreichend untersucht und Warnungen zu Transaktionen in Wechselstuben in Kopenhagen ignoriert, teilte die NSK mit. Insgesamt gehe es um Zahlungen in Höhe von gut 26 Milliarden Kronen - umgerechnet sind das fast 3,4 Milliarden Euro. Wann der Fall vor das Amtsgericht von Kopenhagen kommt, ist noch unklar.

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Nordea rechnet mit Geldstrafe 

«Wir sind verärgert darüber, dass der Fall vor Gericht kommt», erklärte Nordea. Man habe in der Vergangenheit mehrmals eingeräumt, dass es damals Mängel in den Systemen und Prozessen zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität gegeben habe, schrieb die Bank in einem Kommentar.

Für die Versäumnisse entschuldige sich Nordea und rechne mit einer Geldstrafe. Es handle sich jedoch um einen alten Fall, der teils mehr als zehn Jahre zurückliege und der nun teilweise auf Grundlage späterer Gesetze bewertet werde. Nach Meinung der Bank sollte vielmehr auf Grundlage der damals geltenden Rechtslage entschieden werden.

Seit 2015 hat Nordea nach eigenen Angaben elf Milliarden Kronen in die Bekämpfung von Geldwäsche und andere Wirtschaftskriminalität investiert. Das sind umgerechnet rund 1,4 Milliarden Franken. (awp/hzb/pg)
 
 

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