Viele Kreditgeber hätten einen hohen Anteil an Investitions-Immobilienkrediten in ihren Hypotheken-Portfolios, die mit höheren Risiken verbunden seien als Kredite für selbst genutztes Wohneigentum, so die Finma in einer Pressemitteilung.
«Die Risikogewichtung von höher belehnten Anlageobjekten wird nun deutlich höher sein als bisher», heisst es weiter. Man betrachte eine «Korrektur auf dem Immobilien- und Hypothekenmarkt als eines der Hauptrisiken für den Schweizer Finanzmarkt».
Die Änderungen treten ab Anfang 2025 in Kraft. Die Aufsichtsbehörde hatte in den letzten Monaten Stresstests zum Engagement der Institute durchgeführt.
Bisher kaum Preiskorrekturen
Begrenzte Flächen und eine langsame Bautätigkeit haben den teuren Schweizer Immobilienmarkt bisher vor den Preiskorrekturen in anderen Ländern bewahrt. Dennoch warnen die Behörden immer wieder davor, dass die Preise stärker gestiegen sind, als es die Fundamentaldaten des Marktes rechtfertigen.
Umsichtige Überwachung gefordert
In der Schweiz machen Hypotheken nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank rund 85% des inländischen Kreditvolumens aus. In diesem Zusammenhang rief die Finma die Banken zu einer umsichtigen Überwachung ihrer Portfolios auf. «Die Finma beobachtet zum Beispiel häufig, dass der prognostizierte Zinssatz zu tief oder die Tragbarkeitsgrenzen zu hoch angesetzt sind», heisst es.
«Zudem gewähren viele Banken zu viele Darlehen, die nicht den eigenen Kreditvergabekriterien entsprechen. Dies widerspricht einer vorsichtigen Kreditvergabepraxis und ist daher weder im Sinne der Verordnung noch der Selbstregulierung des Sektors», so die Finma.
Die neuen Risikogewichte treten am 1. Januar zusammen mit der endgültigen Umsetzung der globalen Eigenkapitalvorschriften, bekannt als Basel III, in Kraft. (Bloomberg/hzb/pg)