Weitere Analysten äussern sich kritisch zur Situation der Privatbank. Am Dienstagnachmittag notierten die Titel der Zürcher Vermögensverwaltungsbank bereits wieder 5,3 Prozent im Minus bei 43,26 Franken. Seit dem Montag der vergangenen Woche, als die Aktien wegen der Signa-Kredite an einem Tag um rund 12 Prozent absackten, haben die Bär-Aktien an jedem Handelstag nachgegeben - der Kursrückgang alleine in den letzten sieben Handelstagen beläuft sich nun insgesamt auf über 22 Prozent.

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Auch seien die Details «hilfreich», bis zur Schaffung von mehr Klarheit dürften die Sorgen die Bär-Titel aber weiter belasten, kommentierten etwa die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley, die am Dienstag ihre Handelsempfehlung für die Julius Bär-Aktien auf «Underweight» senken.

Die Beobachter halten es zudem für möglich, dass noch weitere Abschreiber folgen werden: MS-Analyst Vishal Shah etwa geht für 2024 von Abschreibern in Höhe von 50 Millionen Franken aus. Auch Vontobel-Experte Andreas Venditti geht in einem Kommentar davon aus, dass Julius Bär weitere Abschreibungen auf die Signa-Kredite vornehmen muss: Er erwarte, dass Julius Bär eine Wertberichtigung von rund 50 Prozent des Signa-Engagements vornehmen müsse.

Zu grosses Engagement

Der Vontobel-Bankenexperte sieht zudem den finanziellen Einfluss der Signa-Angelegenheit auf die Bär-Ergebnisse auch nicht als das Hauptproblem an. Die Gewährung eines Kredits von rund 600 Millionen Franken an einen Schuldner wie Signa sei schlicht zu umfangreich, kritisiert er: Diese Summe entspreche etwa 18 Prozent des Kernkapitals (CET1) der Privatbank.

Der derzeitige Aktienpreis reflektiere entsprechend nicht nur die Verunsicherung wegen der Signa-Kredite, sondern auch eine Neubeurteilung des Risikoprofils. Das dürfte in der Folge für die Bank zu höheren Kapitalkosten führen, so Venditti. Er senkt sein Kursziel für die Bär-Aktien noch auf 50 nach bisher 55 Franken.