Insgesamt 43% der Befragten äusserten sich besorgt über mögliche Entlassungen in ihrem Unternehmen im kommenden Jahr, 8% sogar sehr besorgt. Die Umfrage wurde vom Personaldienstleister Robert Half durchgeführt und liegt Bloomberg vorab vor. Befragt wurden 200 Beschäftigte der Branche in Deutschland.
«Banken und Finanzdienstleister befinden sich seit Jahren auf Konsolidierungskurs. Die unsichere Zukunftsaussicht wirkt sich auch zwangsläufig auf die Mitarbeiter in den Unternehmen aus», erklärte Jasmin Knaus, die sich bei Robert Half in Deutschland mit der Branche beschäftigt.
52 Kreditinstitute weniger binnen eines Jahres
Wegen Fusionen ist allein 2023 die Zahl der Kreditinstitute in Deutschland um 52 gesunken, belegen Daten der Bundesbank. Besonders viele Zusammenschlüsse gab es demnach im genossenschaftlichen Bankensektor.
Auch strukturelle Veränderungen werden als Auslöser für Job-Ängste gesehen. Laut Knaus spüren Beschäftigte, dass vielerorts Transformationsprozesse laufen, in denen ”Mitarbeiter neue Anforderungsprofile zugeschrieben bekommen, die sie künftig mit Ergebnissen bestätigen müssen”. Automatisierung und künstliche Intelligenz machen manche Jobs schlicht überflüssig.
Fachkräftemangel in Teilbereichen
Gleichzeitig gilt aber auch, dass viele Finanzdienstleister zumindest in Teilbereichen händeringend Personal suchen und nicht finden. Der Fachkräftemangel hat die Branche erreicht und verschärft im Zusammenspiel mit dem demografischen Wandel die Herausforderungen in Bereichen wie Compliance oder auch IT.
Allein im dritten Quartal hatten Banken und Fintechs in Deutschland rund 42.000 Stellen öffentlich ausgeschrieben, zeigen Daten der Index Gruppe.
Das dürfte einer der Gründe sein, warum einige Mitarbeiter von Banken und Finanzdienstleistern ihren Job weniger in Gefahr sehen. In der von Robert Half durchgeführten Umfrage gaben immerhin 18% der Befragten an, dass sie sich keinerlei Sorgen über Entlassungen in ihrem Unternehmen machen. (Bloomberg/hzb/pg)