Gegenüber dem Vorjahresquartal gaben die Preise um 9,6% und gegenüber dem Schlussquartal 2023 um 0,8% nach, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) bekanntgab. Hohe Finanzierungskosten und geringe Nachfrage nach Büros gehören zu den Faktoren, die den Markt belasten. Damit beläuft sich der Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal 2022, als die Preise für Gewerbeimmobilien ihren Höchststand erreicht hatten, inzwischen auf 17,2%.
«Auch wenn unseres Erachtens aus heutiger Sicht der grössere Teil der zinsgetriebenen Preiskorrekturen bereits hinter uns liegt, rechnen wir auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen», sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Erst ab Jahresbeginn 2025 sei eine Entspannung der Lage zu erwarten.
Risikovorsorge in Milliardenhöhe
Die deutschen Banken hatten in den vergangenen Jahren ihr Engagement bei Gewerbeimmobilienkrediten stark ausgebaut. Wegen der Verwerfungen am Markt drohen nun Kreditausfälle. Zehn der grössten Immobilienfinanzierer im Land haben dafür zusammen über 2,5 Milliarden Euro an Risikovorsorge in 2023 gebildet, wie Bloomberg-Berechnungen zeigen.
Die VDP-Daten basieren im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten. Zu den Mitgliedern des Verbands zählen unter anderem BayernLB, LBBW, Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Bank und Commerzbank. (Bloomberg/hzb/pg)