Seit Anfang 2023 habe die Bank einen Zuwachs an Gewerbe- und Firmenkunden von 6,5 Prozent verzeichnet, sagte SGKB-CEO Christian Schmid in einem Interview. Einige der neuen Kunden seien «unzweifelhaft» von den Grossbanken zur SGKB gestossen, sagte Schmid in einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» vom Mittwoch. «Wir waren dafür parat.» Viele Unternehmen hätten aber mehrere Bankbeziehungen, relativierte er.
Ob die SGKB-Sparkunden wieder tiefere Zinsen auf ihren Konten erhalten, dürfte sich bei der Lagebeurteilung der SNB von kommender Woche entscheiden, wie Schmid sagte. «Das wird Auswirkungen auf die Zinslandschaft haben, erst danach entscheiden wir über unsere Zinspolitik.» Sollte die SNB die Geldpolitik weiter lockern, werde auch die SGKB ihre Zinsen senken, bestätigte er.
Der Markt habe aber die bisherigen Zinssenkungen der SNB früh vorweggenommen. «Die Kapitalmarktzinsen sinken seit Jahresbeginn», stellte Schmid fest: «Das heisst, Hypotheken und Kredite werden billiger. Gleichzeitig übt es Druck aus auf die Zinsen für Gelder auf Spar-, Fest- und Vorsorgekonten.»
Auf mögliche Negativzinsen vorbereitet
Dass es gar wieder zu Negativzinsen kommen könnte, sei eines von mehreren Szenarien, in denen die SGKB denke. Für eine Volkswirtschaft seien Negativzinsen aber nicht wünschenswert, und die SNB wolle das im Grundsatz auch nicht, gab sich der Kantonalbankenchef überzeugt.
Beim Jahresergebnis sieht Schmid die SGKB auf Kurs. Unverändert gelte die Prognose, dass die SGKB ungefähr auf dem Vorjahresergebnis landen werde. Bei der Dividende gelte die Zielgrösse einer Ausschüttungsquote von mindestens 50 Prozent des Gewinns.
Bezüglich der Probleme der Olma-Messen habe die SGKB als Genossenschafterin respektive Aktionärin ihre Verantwortung stets wahrgenommen. Die Kantonalbank hält 7 Prozent der Aktien der Messebetreiberin. «Sollten in Zukunft erneut Massnahmen der Eigentümerschaft erforderlich sein, werden wir wie bisher unseren Beitrag im Rahmen einer Gesamtlösung beisteuern», versicherte Schmid. (awp/hzb/pg)
