Laut Mitteilung vom Donnerstag betrug der Gewinn der Nationalbank für die Periode von Januar bis September 62,5 Milliarden Franken. Nach einem riesigen Plus von 58,8 Milliarden im ersten Quartal folgte im zweiten ein geringer Verlust von 2,0 Milliarden und nun im dritten ein Gewinn von 5,7 Milliarden. Vor allem die gute Performance an den Aktienmärkten und der gestiegene Goldpreis waren für das gute Periodenergebnis verantwortlich.

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Auf ihren Fremdwährungspositionen erzielte die SNB im Neunmonatszeitraum ein Plus von 52,4 Milliarden. Der grösste Posten stammt hier von den Kursgewinnen auf Aktien und ähnlichen Papieren mit 27,9 Milliarden Franken, zudem resultierten auch auf Anleihen Kursgewinne in Höhe von 6,7 Milliarden. Die Nettoerträge aus Zinsen und Dividenden brachten zudem ebenfalls knapp 10 Milliarden ein.

Dazu kamen noch wechselkursbedingte Gewinne von 7,9 Milliarden Franken, wobei das Ergebnis hier wegen der Frankenentwicklung von Quartal zu Quartal sehr verschieden war. Die Abschwächung des Franken anfangs Jahr führte im ersten Quartal zu hohen Gewinnen, die Wiedererstarkung der hiesigen Währung brachte dann entsprechende Verluste. Allein im dritten Quartal waren es über 20 Milliarden.

Goldpreis stark gestiegen

Weiter gut sieht es beim Gold aus. Der bisher in diesem Jahr kontinuierlich gestiegene Preis brachte der SNB jedenfalls einen schönen Gewinn. So kostete das Kilo Gold Ende September mit 71'571 Franken fast 30 Prozent mehr als Ende 2023. Auf dem mengenmässig unveränderten Bestand gab es für die SNB damit einen Buchgewinn von 16,6 Milliarden Franken.

Auf den Frankenpositionen resultierte dagegen ein Verlust von 6,2 Milliarden. Er resultierte laut SNB im Wesentlichen aus der Verzinsung der Sichtguthaben der Banken auf Girokonten der SNB. Das negative Ergebnis steht somit im Zusammenhang mit der operativen Umsetzung der SNB-Geldpolitik.

Ausschüttungen ungewiss

Ob es mit dem heute publizierten Ergebnis eine Ausschüttung an Bund und Kantone geben wird, ist weiterhin ungewiss, aber immerhin etwas wahrscheinlicher geworden. Die SNB müsste laut den Ökonomen der UBS für eine Minimalausschüttung einen 2024er-Gewinn von mindestens 65 Milliarden erzielen, für eine Maximalausschüttung gar mehr als 105 Milliarden.

Mit dem Neunmonatsergebnis ist die SNB zumindest nicht mehr weit entfernt vom unteren Wert. Allerdings kann im vierten Quartal noch viel passieren: Zwar war die Stimmung an den Finanzmärkten in der ersten Oktoberhälfte weiter gut, seit Mitte Monat sind Investorinnen und Investoren aber wieder deutlich vorsichtiger. Und die zuletzt erhöhte Volatilität könnte durchaus anhalten, je nach Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen oder Entwicklung an den diversen Kriegsfronten weltweit.

Die SNB betont in ihrer Mitteilung denn auch wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist und dass wegen der oft starken Schwankungen an den Finanzmärkten Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich sind.

Letztes Jahr beispielsweise hatte die Nationalbank im ersten Quartal - wie auch dieses Jahr - einen hohen Gewinn eingefahren, musste dann aber beim Jahresabschluss einen Verlust ausweisen. (awp/hzb/ps)

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