Im Gesamtjahr 2023 hat sie netto Fremdwährungen im Gegenwert von 132,9 Milliarden Franken veräussert, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Der Grossteil der Verkäufe fand mit 110,2 Milliarden in den ersten drei Quartalen statt, im vierten Abschnitt waren es mit 22,7 Milliarden deutlich weniger.

Von Juli bis September 2023 hatte die SNB noch Devisen im Gegenwert von 37,6 Milliarden Franken verkauft. Im zweiten Quartal waren es 40,3 Milliarden und im ersten Quartal 32,3 Milliarden gewesen.

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Abgeschwächte Teuerung

Da sich die Teuerung im Verlauf des Jahres 2023 immer weiter abschwächte, fielen die Devisenverkäufe im vierten Quartal dann geringer aus. Die deutliche nominelle und zum Jahresende hin dann auch reale Aufwertung des Frankens machte weitere Interventionen überflüssig. Vielmehr erklärte die Nationalbank an der Lagebeurteilung im letzten Dezember, dass Devisenverkäufe bei ihren Devisenmarktaktivitäten nicht mehr im Vordergrund stünden.

Abwartende Haltung bei Lagebeurteilung erwartet

Verkäufe von Fremdwährungen bei der SNB waren vor allem ab Mitte 2022 - neben der Zinspolitik - Teil der Geldpolitik. Die SNB bekämpfte mit diesem Instrument die Inflation, weil Devisenverkäufe tendenziell zu einem stärkeren Franken bzw. sinkenden Importpreisen führen.

In den Jahren davor hatte die SNB derweil mit hohen Fremdwährungskäufen den nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses stark gestiegenen Franken bekämpft. 2020 beispielsweise hatte die SNB Devisen im Gegenwert von knapp 110 Millionen Franken erworben.

Zinsentscheid am Donnerstag

Der nächste Zinsentscheid der SNB steht bereits kommenden Donnerstag an: Ökonomen gehen zumeist davon aus, dass die Nationalbank den Leitzins bei 1,75 Prozent belassen wird. Die Direktoriumsmitglieder hätten angesichts der aktuellen Lage keinen Handlungsbedarf, sind sich die Experten einig. (awp/hzb/pg)