Mileis kühnste Wahlkampfvorschläge - die Dollarisierung und die Schliessung der Zentralbank - scheinen im Zuge einer personellen Umstrukturierung zumindest vorerst auf Eis zu liegen. Milei hat sich von seinem Dollarisierungs-Guru Emilio Ocampo distanziert. Und am Freitag gab ein weiterer, seit Beginn der Kampagne engagierter Berater, Carlos Rodriguez, über X seinen Rücktritt bekannt. Milei hatte wiederholt gesagt, dass er Ocampo zum Leiter der argentinischen Zentralbank ernennen würde und betonte, dass die Schliessung der Institution «nicht verhandelbar» sei. 

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Macri zieht im Hintergrund die Fäden

An ihrer Stelle wird Mileis Wirtschaftsteam von Luis Caputo und Demian Reidel geleitet, zwei ehemaligen Wall-Street-Veteranen, die während der Präsidentschaft von Mauricio Macri zwischen 2015 und 2019 Schlüsselpositionen inne hatten. Lokale Medien berichteten ausserdem, dass Milei seine ehemalige Konkurrentin bei der Wahl, Patricia Bullrich, zur Sicherheitsministerin ernennen werde, ein Amt, das sie auch in Macris Regierung innehatte.

Argentiniens Dollar-Anleihen setzten ihre Rallye am Freitag aufgrund der Anzeichen für Mileis moderateren Kurs fort. Wertpapiere mit Fälligkeit 2030, die zu den liquidesten gehören, stiegen um mehr als 2 Cent und wechselten den Besitzer bei etwa 36,6 Cent pro Dollar. Anleihen mit Fälligkeit 2046 legten in dieser Woche um mehr als fünf Cent zu und wurden mit 33 Cent pro Dollar gehandelt, was aber immer noch ein schwaches Niveau darstellt. (Bloomberg/hzb/pg)