Dies ergab eine Befragung, die Bloomberg Intelligence unter IT-Vorständen von Firmen durchgeführt hat. Durchschnittlich rechnen sie per Saldo mit einem Abbau von 3% der Belegschaft. Am stärksten gefährdet seien die Bereiche Back- und Middle Office sowie das operative Geschäft, sagt BI-Analyst Tomasz Noetzel. Im Kundendienst könnte es zu Veränderungen kommen, da Bots die Kundenfunktionen verwalten. Das gelte auch für Aufgaben im Bereich Kundenidentitätskontrolle.
«Gefährdet sind alle Jobs, die Routine- und sich wiederholende Aufgaben beinhalten», sagte er. «Doch KI wird sie nicht vollständig beseitigen, sondern eher zu einer Veränderung der Belegschaft führen.»
Fast ein Viertel der 93 Befragten prognostiziert einen Rückgang der Gesamtbelegschaft zwischen 5% und 10%. Zu den von BI untersuchten Banken gehören unter anderem Citigroup, JPMorgan und Goldman Sachs.
Höhere Produktivität
Acht von zehn Umfrageteilnehmer erwarten, dass generative KI die Produktivität und die Ertragsgenerierung in den nächsten drei bis fünf Jahren um mindestens 5% steigern wird. Im Jahr 2027 könnten die Gewinne der Banken angesichts dessen laut BI vor Steuern um 12% bis 17% höher ausfallen als ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz.
Banken waren nach der Finanzkrise jahrelang damit beschäftigt, ihre IT-Systeme zur Prozessbeschleunigung und Kostensenkung zu modernisieren. Mithilfe der neuen Generation von KI-Tools könnten sie ihre Produktivität weiter steigern.
Im Juni letzten Jahres äusserte Citi in einer Analyse die Erwartung, dass KI im Bankensektor wahrscheinlich mehr Arbeitsplätze als in jedem anderen Sektor ersetzen wird. 54% der Jobs im Bereich hätten hohes Automatisierungspotenzial, hiess es dabei. Gleichzeitig betonen viele Institute, dass die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter durch die Technologie zwar verändert werden, aber nicht vollständig wegfielen. Bei JPMorgan hat die Einführung generativer KI bisher zu mehr Arbeitsplätzen geführt, wie die KI-Beauftragte Teresa Heitsenrether im November sagte. (Bloomberg/hzb/pg)