Vor allem auf Praktikumsstellen kann oder muss man sich auch in der Schweiz immer häufiger mit einem Video bewerben. Doch in England und den USA ist diese Entwicklung bereits deutlich weiter. So kommt es, dass nun sogar Tiktok laut einem Bericht von «Axios» ein Bewerbungsportal testet.
Die Videoplattform, die vor allem für weitgehend sinnfreie Tazvideos bekannt ist, will künftig Menschen mit potenziellen Arbeitgebern zusammenbringen und Marken helfen, interessierte Mitarbeiter zu finden.
Das Rekrutierungsportal wird dabei laut Bericht nicht innerhalb von Tiktok selbst angesiedelt, sondern eine separate Webseite sein, die über die App zugänglich ist und auf der Marken vor allem Einstiegsjobs posten können.
«Nutzer können einen Tiktok-Video-Lebenslauf anstelle eines traditionellen Lebenslaufs auf die Seite laden», heisst es in dem Bericht. «Die Idee ist, dass Nutzer eine Zusammenfassung der Berufserfahrung über das Video geben. Tiktok wird Kandidaten bitten, ihre Lebenslaufvideos auf ihre Tiktok-Profile zu stellen, um den neuen Service bekannt zu machen.»
Karriere ist ein beliebtes Thema auf Tiktok
Das Pilotprogramm zielt auf Tiktoks Generation-Z-Publikum ab, das mit dem Betrachten und Erstellen von Videos von sich selbst für Social Media aufgewachsen ist. Das aber ausgerechnet Tiktok das Ende der Jobinterviews einläuten will, lässt dennoch aufhorchen. Aber trotz des Blödel-Charakters von Tiktok erwies sich das Thema Karriere auf der Plattform als beliebt, schreibt die britische Zeitschrift «Glamour».
Karrierebezogene Videos, Tipps für Vorstellungsgespräche, Finanzberatung und Lebenslaufüberprüfungen sind so beliebt, dass Tiktok im letzten Jahr einen 50-Millionen-Dollar-Fonds für kreatives Lernen ankündigte. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass allein der Hashtag #careeradvice über 1,3 Milliarden Aufrufe hat.
(gku)