Der Kunstbegriff «Workation», der sich aus «work» und «vacation» ergibt, beschreibt den Zusammenschluss von Arbeit und Ferien. Die modernen Kommunikationstechnologien machen das Arbeiten zunehmend bürounabhängig. Doch um auch unter Palmen erfolgreich zu arbeiten, reichen eine stabile und sichere Internetverbindung sowie passende Räumlichkeiten nicht aus. Wir müssen unsere Werte und Überzeugungen anpassen, sonst ist Ärger vorprogrammiert.  

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In vielen Unternehmen wird Workation immer noch als getarnte Ferien angesehen. Man bezweifelt, dass der Mitarbeiter am Urlaubsort tatsächlich arbeitet und etwas leistet. Und jetzt arbeiten bei Meeresrauschen? Völlig abwegig, so die Überzeugung. Zu sehr ist der Glaube verankert, dass nur jemand, der acht Stunden im Büro anwesend ist, auch wirklich arbeitet und produktiv ist. Vorgesetzte haben zudem das Gefühl, dann alles besser im Griff zu haben. Selbst das populäre Homeoffice erzeugt hier und da noch Stirnrunzeln. Der hier zugrunde liegende Fehler ist die nach wie vor dominierende Inputorientierung. Wir müssen von dieser weg und hin zu einer Outputorientierung. Die relevante Frage ist: Was gilt es bis wann zu erreichen? Dazu müssen wir den bewussten oder unbewussten Glauben revidieren, der besagt, dass wirklich gute Mitarbeitende sich durch pünktliches Erscheinen, Fleiss und lange Stunden im Büro auszeichnen. 

Die Gastautorin

Katja Unkel ist Gründerin der Firma Managing People AG, die Führungskräfte und Organisationen berät, coacht und trainiert.

Natürlich sind Pünktlichkeit und Engagement willkommen. Wir dürfen die Ergebnisse jedoch nicht aus den Augen verlieren oder gar falsch urteilen. Denn auch in Sachen Karrierechancen steht Workation allzu oft für fehlende berufliche Ambitionen. Auch hier muss eine Kurskorrektur erfolgen.

Besonders beim Arbeiten auf Distanz sind kluge Ziele elementar. Sie zwingen einen, das zu erreichende Ergebnis plus Handlungsrahmen vorab konkret zu formulieren, damit Mitarbeitende maximal eigenständig arbeiten können. Das ist übrigens immer wichtig, egal, ob man im Büro ist oder auf der Südhalbkugel. Solange man pünktlich und kostenkorrekt gute Ergebnisse abliefert, sollten Ort und Zeit keine Rolle spielen. 

Werte und Überzeugungen ändern sich nicht von heute auf morgen, doch mit der Resultatorientierung können wir sofort beginnen und das Umdenken einleiten. Das gilt für alle, aber besonders für «Ferngesteuerte». Wer also plant, an einem fernen Ort zu arbeiten, sollte unbedingt klare Ziele vereinbaren. Zusammen mit einer guten Planung und der Disziplin, diese einzuhalten, hat man natürlich an den verabredeten Zeiten erreichbar zu sein. Eine klare Struktur ist generell wichtig, um zwischendurch abschalten zu können. Liefert man gute Ergebnisse und pflegt auch in der Ferne sein Netzwerk, kann beides gelingen: Arbeit und Urlaub.