Die Credit Suisse führt ab dem neuen Jahr neue Regeln für die Elternzeit ihrer Mitarbeitenden in der Schweiz ein. Neu dauert die Elternzeit oder der Adoptionsurlaub für die Hauptbetreuungsperson bereits ab Beginn der Anstellung bei der Bank ein halbes Jahr, wie die CS am Montag mitteilte.
Diese Zeit können werdende Eltern unabhängig ihrer Dienstjahre und unabhängig vom Geschlecht beziehen, wie es weiter heisst. Für die zweite Betreuungsperson erhöht die Bank den Urlaub zudem von bisher zwölf Arbeitstagen auf sechs Wochen. Arbeiten beide Elternteile bei der CS, können sie die zehn Wochen nach der 16. Woche Mutterschaftsurlaub, oder bei einer Adoption die ganzen 26 Wochen, frei untereinander aufteilen.
Zudem dürften die beiden Urlaubsarten nach Absprache auch innerhalb eines Jahres nach der Geburt oder Adoption des Kindes in Teilzeitarbeit bezogen werden, schreiben die Verantwortlichen weiter.
«Wir betrachten unsere Anstellungsbedingungen als eine bewusste und strategische Investition, die sich sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Bank und unsere Kundinnen und Kunden lohnt», wird Claude Täschler, Leiter Personalwesen bei der Credit Suisse Schweiz, in der Mitteilung zitiert.
Mehr Ferien für langjährige Mitarbeitende
Für Mitarbeitende, die schon lange im Betrieb arbeiten, hat die CS ausserdem die Ferienbezugsdauer erhöht. Ab fünf Dienstjahren können Mitarbeitende neuerdings fünf zusätzliche Ferientage beziehen. Ab zehn Dienstjahren sind es zehn Tage, danach alle fünf Jahre 15 Tage.
Diese Ferientage seien voll bezahlt und als Wertschätzung der Leistung und des langfristigen Engagements der Mitarbeitenden gedacht.
Mit der neuen Regelung verlängert die CS die bisherige Elternzeit deutlich: Bis anhin gewährte die Bank einer Mutter, die seit weniger als vier Jahren bei der Bank tätig war, nach der Geburt 16 Wochen Elternzeit, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Vorgeschrieben sind 14 Wochen. Für dienstältere Mitarbeitende bleibt die Regel hingegen gleich – sie konnten laut der Sprecherin bereits jetzt 26 Wochen Elternzeit beziehen.
Bewegung in den Unternehmen
Für die Hauptbetreuungsperson eines Adoptivkindes gab es laut der Sprecherin bisher 12 Wochen Urlaub. Gemäss Bund sind für Eltern von Adoptivkindern bisher keine Urlaubstage gesetzlich vorgeschrieben.
Seit der Annahme eines gesetzlich verankerten zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs im vergangenen Jahr haben zahlreiche Unternehmen die Elternzeit im Betrieb verlängert, vor allem für die Väter oder die sogenannte zweite Betreuungsperson. Manche kannten bereits vorher grosszügigere Regelungen.
Mit neu sechs Wochen Vaterschaftsurlaub erlaubt die CS zwei Wochen mehr Vaterschaftszeit als ihre Hauptkonkurrentin UBS. Diese gewährt ihren Mitarbeitenden einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Bei der Versicherung Zurich sind schon seit 2019 mindestens sechs Wochen Vaterschaftszeit vorgesehen. Der Pharmariese Novartis gibt frischgebackenen Vätern in der Schweiz sogar 18 Wochen bezahlten Urlaub.
(AWP – rap)