Noch nie schaffte sie es in die Top Ten des Schweizer Leader-Rankings. Heute aber steht sie zuoberst auf dem Siegertreppchen: Die diesjährige Gewinnerin des Leader-Awards ist Gesundheitsmanagerin Philomena Colatrella. Sie steht der CSS vor, einer der grössten Krankenversicherungen der Schweiz mit über 1,4 Millionen Mitgliedern. Dem Unternehmen selber ist sie seit 22 Jahren treu. Sie war eine Quereinsteigerin, begann als Rechtsanwältin. Vor fünf Jahren folgte dann der Sprung zuoberst in die Hierarchie.
Errungenschaften über kurz und lang
Die Gründe für ihre Spitzenposition sind vielfältig. Als die Pandemie um sich griff, gestaltete sie den CSS-Koloss im Nu um. Innerhalb weniger Tage waren 90 Prozent der Belegschaft im Homeoffice. Nicht nur intern fördert sie Veränderungen, sondern auch extern – gegenüber den Versicherten – ist der Wandel spürbar. Unter Colatrellas Leitung entstehen neue digitale Angebote, beispielsweise das Aufzeichnen sportlicher Aktivitäten, um Punkte zu sammeln und diese für Sportangebote einzulösen. Aber auch bei Themen wie Frühgeburten, der Begleitung von Therapien mittels digitaler Hilfe oder dem Telemedizinmodell, bei dem statt der Besuche des Hausarztes eine CSS-Expertin telefonisch konsultiert wird, setzt sie sich ein.
Unter anderem wegen solcher Angebote wurde die CSS unter Colatrellas Leitung zu einem wichtigen Grundversicherer der Schweiz.
Philomena Colatrella unterstützt die Selbstverantwortung von Versicherten, gleichzeitig wünscht sie sich jedoch auch mehr Effizienz in der Gesundheitsbranche. Einen Aspekt kreidet sie den Spitälern immer wieder an: Es seien in der Schweiz genügend Spitalbetten vorhanden. Um diese aber effizient auszunutzen, sollten ambulante Eingriffe statt stationärer Spitalaufenthalte gefördert werden. Das entlaste die Krankenhäuser und schaffe neue Möglichkeiten, die in Zeiten von Corona umso wichtiger sind.
Philomena Colatrella, die Frau an der Spitze der CSS, ist vielfältig interessiert und stets auf Trab. Das muss sie auch sein, denn nur so kann sie alle diese Projekte umsetzen und einen Wandel in der Gesundheitsbranche vorantreiben. Doch ihr Leistungsausweis und der Titel «Leader des Jahres 2021» untermauern ihren Effort. Die Gesundheitsmanagerin lässt sich so schnell nicht bremsen – und es bleibt spannend, welche Veränderungen aus der Feder Colatrellas die Gesundheitsbranche in Zukunft bewegen.
Die anderen auf der Top-Ten-Liste
Kurz hinter Colatrella rangiert der neue Chef von Hugo Boss: Daniel Grieder. Der ehemalige Tommy-Hilfiger-CEO steht dem Konzern seit Juli vor und will das für Anzüge bekannte Unternehmen auf Vordermann bringen. Ebenfalls auf dem Podest ist Magdalena Martullo-Blocher. Die Ems-Chefin und Nationalrätin stand 2017 und 2018 ganz oben, 2019 reichte es für den zweiten Platz.
In den Top Ten finden sich weitere bekannte Leader wie Publikumsliebling Peter Spuhler, das Gründertrio der On-Schuhe, der Uhrenexperte Nick Hayek oder der SBB-Chef Vincent Ducrot.
Auch die Leaderinnen verteidigen ihre Positionen: Jacqueline Badran von Zeix rangiert auf dem vierten Platz und den zwei Modefrauen Manuela Beer, Chefin der PKZ, und Nina Müller, CEO von Jelmoli, attestieren die Leserinnen und Leser ebenfalls aussergewöhnliche Leistungen.
Die «Handelszeitung» und die «Swiss Leaders» (Schweizer Kader Organisation SKO) lancieren seit über zehn Jahren mit dem «Leader des Jahres»-Ranking eine Auszeichnung, die nicht nur Firmeninhaber, sondern auch Managerinnen und Manager der Schweizer Wirtschaft in den Mittelpunkt stellt. Die Redaktion der «Handelszeitung» nominiert Kandidatinnen und Kandidaten. Das Ranking basiert zu 50 Prozent auf einer Publikumswahl der Mitglieder der SKO und der Leserinnen und Leser der «Handelszeitung» sowie zu 50 Prozent auf einer Expertenwahl bestehend aus der Geschäftsleitung der «Swiss Leaders» sowie der Chefredaktion der «Handelszeitung».