Schweizer Unternehmen verfügen gemäss einer Credit-Suisse-Studie im Hinblick auf Geschlechterdurchmischung an der Unternehmensspitze noch über viel Luft nach oben: Weltweit sind 12,9 Prozent aller Topmanager weiblich, während es in der Schweiz nur 9,1 Prozent sind.

Ganz an die Spitze schaffen es Frauen in der Schweiz noch seltener: Sie stellen lediglich 1,7 Prozent aller Unternehmenschefs, international sind es immerhin 3,9 Prozent.

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Grosses Aufholpotenzial

Ohnehin besetzen Frauen weltweit laut der am Dienstag veröffentlichten Studie «The Credit Suisse Gender 3000: Women in Senior Management» häufig weniger einflussreiche, sondern eher unterstützende Funktionen. Die Untersuchung stützt sich auf Daten von 3000 Unternehmen und 28'000 Managern aus 40 Ländern.

Trotz Verbesserungen über praktisch alle Länder und Sektoren in den letzten Jahren besteht nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit noch grosses Aufholpotenzial. Dabei könnten auch wirtschaftliche Überlegungen für die Frauenförderung sprechen: So bestätigt die Studie frühere Befunde, wonach Unternehmen mit Frauen im Topkader bessere Finanzkennzahlen aufweisen.

Mehr Erfolg mit Frauen an der Spitze

Beispielsweise erwirtschaften Firmen mit mindestens 15 Prozent Frauen im Topkader einen höheren Gewinn gemessen am eingesetzten Eigenkapital. Deren Eigenkapitalrendite liegt nämlich um 52 Prozent über derjenigen von Unternehmen mit einem geringen Frauenanteil.

Allerdings bleibt unklar, ob der Frauenanteil tatsächlich kausal für die bessere Unternehmensleistung verantwortlich ist. Denkbar ist auch, dass erfolgreiche Unternehmen mehr Frauen einstellen oder Frauen sich häufiger für eine Stelle bei einem erfolgreichen Unternehmen entscheiden. Die Studienautoren vermuten eine Kombination dieser Faktoren.

Frauenanteil steigt

Jedenfalls setzen Unternehmen weltweit immer mehr auf Frauen an der Spitze, wenn auch noch in bescheidenem Rahmen. So stieg der Frauenanteil in den Verwaltungsräten von 2010 bis 2013 von 9,6 auf 12,7 Prozent an. Die Schweiz steigerte sich hier ebenfalls von 8,6 Prozent auf 11,3 Prozent, liegt damit allerdings wiederum unter dem globalen Durchschnitt.

Unter den untersuchten europäischen Ländern landet die Eidgenossenschaft damit auf dem vorletzten Platz vor Portugal. Deutschland hingegen steigerte den Anteil weiblicher Verwaltungsräte in derselben Zeit von 11,8 auf 23,0 Prozent. Spitzenreiter ist Norwegen mit einem Frauenanteil von fast 40 Prozent.

(awp/sda/ccr)