Hier finden Sie die Highlights aus der aktuellen Ausgabe der BILANZ – ab Freitag am Kiosk oder mit Abo bequem im Briefkasten. In der neuen Ausgabe geht es unter anderem um das neue BILANZ-Buch «Zu hart am Wind: Warum die Credit Suisse untergehen musste», unserem Gespräch mit dem Verwaltungsratspräsident des Logistikkonzerns Kühne+Nagel Jörg Wolle sowie die besten Telkos der Schweiz.
Die CS-Übernahme durch die UBS wurde nach dem Kurseinbruch Mitte November 2022 konkret geplant. Wie BILANZ in einem Vorabdruck des neuen Buches «Zu hart am Wind: Warum die Credit Suisse untergehen musste» berichtet, drängten Nationalbank-Chef Thomas Jordan und der damalige Finanzminister Ueli Maurer den CS-Präsidenten Axel Lehmann, einen Dataroom für die Übernahme durch die UBS vorzubereiten. Lehmann hatte sich allerdings in einem anderen Punkt durchgesetzt: Er war von der Finma aufgefordert worden, einen Käufer für die CS zu finden. Doch er weigerte sich nach Beratung mit der New Yorker Kanzlei Sullivan & Cromwell, da aus seiner Sicht ein regulärer Verkauf mit allen rechtlichen Etappen in dieser Notsituation nicht praktikabel war. Zusammen mit Jordan und Maurer etablierte er das Szenario: Entweder die Sanierung funktioniert, oder es gibt ein Notwochenende mit Notrecht und Verkauf an die UBS. Jordan und Maurer informierten auch Colm Kelleher über dieses Szenario. Der UBS-Präsident hatte bereits im Juli seinen langjährigen Morgan-Stanley-Kollegen Colm Donlon mit der Erstellung eines Übernahmeszenarios beauftragt. Die UBS-Lenker Kelleher und Lukas Gähwiler signalisierten auch Ex-Chef Sergio Ermotti im Herbst spasseshalber, dass sie ihn im Falle einer CS-Übernahme gern zurückholen würden. Im Dezember wurde das Comeback im UBS-Verwaltungsrat thematisiert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Investment der Familie von Finck in das Schweizer Traditionsunternehmen Von Roll endet nach mehr als zwei Jahrzehnten unter dem Strich mit einem hohen Minus. Rund 250 Millionen Franken zahlt der deutsche Spezialchemiekonzern Altana für die 80,9 Prozent, welche die Familie von Finck besitzt. Minderheitlich war die Familie schon vor über zwanzig Jahren eingestiegen, sie hat ihre Beteiligung später zur Mehrheit ausgebaut und mehrmals Geld in Von Roll eingeschossen. Ein enger Vertrauter schätzt gegenüber BILANZ den Verlust auf dem Investment über die Zeit «auf sicher über 100 Millionen Franken». Hintergrund des jetzigen Verkaufs ist die Verteilung des Erbes des 2021 verstorbenen Patrons August von Finck. Die vier Kinder und die Witwe verfolgen unterschiedliche Interessen und sind daran, ihre Beteiligungen neu auszurichten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Credit Suisse macht Sparern derzeit ein attraktives Angebot: Bei dem jüngst lancierten Sparkonto Plus zahlt die Bank 1,5 Prozent Zins. Einzige Bedingung: Das neue Geld darf weder von anderen Konten der Credit Suisse noch von der UBS stammen. Die Absicht der Bank ist damit offensichtlich: Kunden, die im Zuge der Hiobsbotschaften rund um die CS ihr Geld eiligst auf andere Banken überwiesen haben, sollen das wieder rückgängig machen. Profitiert von den Unsicherheiten im Vorfeld der Übernahme durch die UBS haben unter anderem die Kantonalbanken und die Migros Bank. Nun übertrumpft die CS die Konkurrenz beim Sparzins. So bietet beispielsweise die Migros Bank nur 1,3 Prozent. Die Credit Suisse zahlt die 1,5 Prozent bis zu einem Betrag von 250’000 Franken. Einziger Haken: Das Angebot ist zeitlich bis September 2024 limitiert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Dezentral und mit bestehender Infrastruktur – so soll das Konzept für die Olympia-Kandidatur der Schweiz aussehen. «Das Konzept hinter einer Kandidatur sähe völlig anders aus als jemals in der Vergangenheit», sagt Urs Lehmann, Präsident des Schweizerischen Skiverbands Swiss Ski im Gespräch mit BILANZ. Der ehemalige Abfahrtsweltmeister will die Winterspiele 2030 in die Schweiz holen. Die Chancen dafür stehen sehr gut, denn bisher haben sich keine anderen Kandidaten ins Spiel gebracht. Hinzu kommt, dass die Sportstätten für fast alle Disziplinen bis 2030 bereits bestehen: von der Bob-Weltmeisterschaft 2023 in St. Moritz; von der Freestyle-WM im Engadin und der Biathlon-WM in der Lenzerheide (2025); von der Eishockey-WM in Zürich und Freiburg (2027) und der Ski-Weltmeisterschaft in Crans-Montana (2028). «Wir führen die meisten olympischen Disziplinen bis 2030 durch – einfach sequenziell und nicht parallel», sagt Lehmann. Mehr dazu lesen Sie hier.
Quelle: Brightcove
In Florida leben in luxuriösen Co-Living-Anlagen namens «The Villages» 300’000 Senioren. Tobias Reichmuth will diese Art des Zusammenlebens für aktive Senioren angepasst nach Europa bringen. Eine Gesellschaft namens Mana ist bereits aktiv. In Freiburg sind 70 Wohnungen geplant, in der Nähe von Lugano sollen 60 Einheiten entstehen – es laufen noch Verhandlungen. Im Idealfall ist das Projekt in Freiburg Anfang 2025, jenes in Lugano Mitte 2025 bezugsbereit. Es ist geplant, 30 Millionen Franken pro Standort zu investieren. Umfassende Fitness- und Gesundheitsangebote sind vorgesehen. Die Ausstattung soll sehr gehoben, aber nicht ultraluxuriös sein. «10’000 Franken pro Monat abzufragen, funktioniert nicht», sagt Reichmuth. In Freiburg würden die monatlichen Kosten unter 5000 Franken liegen. Die Suche nach Objekten läuft auch ausserhalb der Schweiz, etwa in Wien, München oder Barcelona. Bewohner können zwischen den Standorten wechseln. «Wer im Winter einige Monate in Barcelona leben will, kann das tun», sagt Reichmuth. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Verwaltungsratspräsident des Logistikkonzerns Kühne+Nagel, Jörg Wolle, rechnet trotz der politischen Spannungen zwischen den USA und China nicht mit Belastungen für sein Geschäft oder gar mit einem Handelskrieg. Im Interview mit BILANZ sagt Wolle, die USA hätten von 2020 bis 2022, «als das Getöse lauter wurde», stetig mehr Waren aus China importiert, von 432 Milliarden Dollar (2020) auf 537 Milliarden (2022): «Wo ist hier das Indiz für einen Handelskrieg?», so Wolle: «Vieles ist heisse Luft, und die Fakten sprechen eine andere Sprache.» Er selber sei «realistisch-optimistisch». Auch dass China in einer Wirtschaftskrise stecke, verneint Wolle, es gebe immer noch enormes Wachstum: «Ich bin ganz klar der Meinung, dass man den weltweit zweitgrössten Markt weder verdammen sollte noch davon fernbleiben kann.» Wolle verneinte zudem, dass das Lufthansa-Investment von Kühne+Nagel-Hauptaktionär Klaus-Michael Kühne dazu diene, Know-how für den Aufbau einer eigenen Frachtflugzeugflotte aufzubauen. Das sei nicht geplant. Für Kühne gehe es vielmehr um «Investments in einem Bereich, den man selbst schon gut kennt». Mehr dazu lesen sie hier.