Nur jede vierte Bewerbung im Asset Management kommt von einer Frau. Zu unattraktiv erscheint die Branche jungen Frauen, die in der Finanzindustrie Karriere machen wollen. Dies ist eine der Erkenntnisse aus einer Umfrage unter Fondsanbietern in Deutschland und der Schweiz, die das Karrierenetzwerk Fondsfrauen zusammen mit KPMG und der Uni Mannheim zum dritten Mal durchgeführt hat.
Fondsgesellschaften wünschen sich zwar mehr Frauen als Mitarbeitende, und dafür wird auch mal ein Diversity-Beauftragter eingestellt oder eine externe Veranstaltung unterstützt, doch wenn es um konkrete Massnahmen wie finanzielle Anreize, freiwillige Quoten oder nur schon einen Ausgleich von Gehaltsunterschieden geht, sieht kaum eine der befragten Gesellschaften Handlungsbedarf.
Das spiegelt sich in der Struktur der Mitarbeitenden, die sich in den letzten Jahren kaum verändert hat. Der Frauenanteil auf Geschäftsleitungsebene ist seit 2015 von 12 auf 13 Prozent nur marginal gestiegen. Während Frauen in sogenannten «Pink Ghettos» wie Personal, Compliance und Marketing gut vertreten sind, ist der Anteil im Fondsmanagement mit 20 Prozent nach wie vor mager.
Optimistischer stimmt die jüngste Untersuchung des Finanzverlags Citywire, der weltweit die Daten von 16 000 Fondsmanagern ausgewertet hat. In den vergangenen zwölf Monaten ist demnach der Anteil weiblicher Fondsmanager so stark gestiegen, wie noch nie zuvor, auch der Anteil gemischter Teams hat sich in den letzten sechs Jahren fast verdoppelt – von einer Gleichstellung ist die Branche laut den Analysten von Citywire allerdings noch 127 Jahre entfernt.