«Talent kennt kein Geschlecht», sagte Carolina Müller-Möhl in ihrer Rede anlässlich des letzten Zurich Film Festival über die Dringlichkeit der Verwirklichung von Gleichstellung der Geschlechter. Die Präsidentin der Müller-Möhl Foundation fordert seit Jahren, die Sichtbarkeit von berufstätigen Frauen im Allgemeinen und neu auch von Frauen in der Filmbranche im Besonderen zu erhöhen. Denn: «Seeing is believing!» Für das von Männern dominierte Filmbusiness forderte sie im Oktober ein Verzeichnis aller in der audiovisuellen Branche arbeitenden Frauen.
Das ist jetzt da: Ende Januar trat die 52-Jährige im Rahmen der Solothurner Filmfestspiele als Unterstützerin des Swiss Women’s Audiovisual Network (SWAN), in Erscheinung, des brandneuen Verzeichnisses für Kamerafrauen, Schauspielerinnen und Regisseurinnen.
Gesamtwirtschaftlich gesehen ist diese Plattform eine Petitesse, für Müller-Möhl aber alleweil ein Schritt in die richtige Richtung: Dass es ihr trotz jahrelangem Engagement bisher nicht gelungen ist, die Gleichstellung in der Schweiz auf ein «uns angemessenes Niveau» zu bringen, bezeichnete sie gegenüber der «NZZ» jüngst als ihre grösste Niederlage. Sie profiliert sich indes weiter: In der von der Ringier Gruppe lancierten «EqualVoice»-Initiative mit dem Ziel der Ebenbürtigkeit von Frauen und Männern in der Medienberichterstattung war sie eines der ersten Mitglieder im Advisory Board.
(iks)