Die britische Kaffee- und Sandwichkette Pret A Manger kommt in die Zürcher Innenstadt. Und erst noch an einen höchst prominenten Ort: Am Rennweg 50 gibt die Traditions-Metzgerei Bär nach beinahe 150 Jahren ihr Geschäft auf und vermietet das Lokal neu; «Pret» bezieht damit ihr erstes Quartier in direkter Nachbarschaft zu einer Filiale der Kaffeekette Starbucks.
Metzger Felix Bär hat keinen familieninternen Nachfolger und sich «schon länger überlegt, an diesem Ort einmal Platz für etwas Neues zu machen»; eine gastronomische Nutzung sei ihm lieber als ein weiterer Kleiderladen.
Franchisenehmer für Pret ist Thomas Winkler, der ursprünglich aus einer Bäckerfamilie im deutschen Freiburg stammt und sich in der Schweiz mit sechs Burger-King-Filialen im Grossraum Zürich einen Namen in der Systemgastronomie gemacht hat.
Am Rennweg wird Pret 120 Quadratmeter bewirtschaften, auch Vor-Ort-Verzehr soll möglich sein, geplante Öffnungszeiten sind 7 bis 21 Uhr, zumindest versuchsweise, so Winkler, an allen sieben Tagen in der Woche. Die Eröffnung ist nach dem Umbau für Mai geplant.
Eine zweite Filiale in Bahnhofsnähe könnte sogar früher starten, hier sollen aber die Mietverhandlungen noch am Laufen sein. Für die jeweils frische Zubereitung der Sandwiches, Salate oder Suppen in beiden Stores hat Winkler eine Küche nahe dem HB angemietet.
Die Standorte für Winkler hat der Zürcher Retail Broker Marc-Christian Riebe besorgt. Winkler sagt, die Expansions-Vereinbarung mit der Pret-Zentrale «sieht für die ersten fünf Jahre mindestens zwölf Standorte in der Deutschschweiz vor».
Das Potenzial gilt als riesig: Allein in London gibt es rund 300 Filialen.
«Pret» in der Stadt Zürich, da war doch mal was: Tatsächlich gab es einen Standort im Zürcher HB, der jedoch, feiner Unterschied, «Le Pret-A-Manger» hiess. Betreiber war der Westschweizer Gilles Desplanches, der diese Marke seit Langem angemeldet hatte; Insider halten dies für den Grund, dass die echte Pret auf einen Rechtsstreit verzichtete.
Inzwischen hat er die Filiale im Zürcher HB geschlossen und die in der Westschweiz verbliebenen «Le Prets», etwa an den Bahnhöfen Genf-Cornavin und Lancy, umbenannt. Branchengerüchten zufolge soll sich Desplanches in Verhandlungen mit der Pret-Zentrale befinden.
Das Original Pret A Manger, 1986 in London gegründet und heute über 500 Filialen stark, betonte über viele Jahre auf seiner Webseite, dass man «niemals» das Konzept via Franchising ausbreiten wolle. Doch seit der Übernahme der Kette durch die deutsche Milliardärsfamilie Reimann (Reckitt Benckiser, JAB) im Jahr 2018 wurde dieses Dogma offensichtlich beerdigt.
Neben London ist Pret vor allem auch in New York gross, wo mehrere Auftritte in der Serie «Sex and the City» für weltweite Popularität sorgten. Bereits existent in Zürich sind vier Filialen am Flughafen, betrieben von der Schweiz-Tochter des britischen Reise-Catering-Riesen SSP.
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