Die Geschäftsidee?
Unsere Technologie schützt vor Produktfälschungen, steigert die Wertschöpfung und schafft einen direkten Kommunikationskanal zu Endkunden. Mit elektronischen Siegeln, der Blockchain und IoT schaffen wir einen signifikanten Mehrwert für Unternehmen, Menschen und Umwelt.
Wie ist sie entstanden?
Produktfälschungen und mangelnde Transparenz bei der Rückverfolgbarkeit haben für Unternehmen Verluste in Milliardenhöhe zur Folge. Fehlende Transparenz und unvollständige Daten in der Lieferkette verhindern den effektiven Kampf gegen Betrug. Dies ändern wir jetzt.
Warum der Name?
Authena enthält das Wort Authentizität. Authentizität ist Teil unserer DNA.
Woher stammt das Startkapital?
Von den Gründern, unseren Angel-Investoren sowie schweizerischen und internationalen Investoren.
Womit erzielen Sie die Umsätze?
Wir verkaufen Sicherheit, Transparenz, Consumer Interaction und Effizienzsteigerungen. Unsere Wertschöpfung generieren wir durch den Verkauf von «cyber-physical» Schutzmechanismen sowie die Bereitstellung von Nachverfolgungs- und Interaktionsmöglichkeiten.
- Gegründet: Januar 2018
- Gründer: Matteo Panzavolta (45), Gründer und CEO
- Firmensitz: Zug
- Anzahl Mitarbeiter: 15
- Umsatzziel für 2021: 1 Mio. Fr.
- Profitabel ab: 2022
- Website: www.authena.io
Die Vision?
Wir kämpfen für eine Welt ohne Produktfälschungen. Diese gefährden die Gesundheit von Menschen, führen zu Milliardenschäden für Unternehmen, schädigen Volkswirtschaften und vernichten wertvolle Arbeitsplätze, gerade auch in der Schweiz.
Die grosse Stärke?
Je nach Kundenbedürfnis und Produktbeschaffenheit entwickeln wir individualisierte Sicherheitslösungen für unsere Kundinnen und Kunden.
Die grösste Herausforderung?
Die Integration unserer technologischen Lösungen bei den Konzernen vor Ort ist eine Herausforderung, die wir derzeit mit Erfolg automatisieren.
Der bisher grösste Erfolg?
Die Zusammenarbeit mit multinationalen Konzernen wie beispielsweise Lonza und einem der weltweit führenden Pharmahersteller ist aktuell zu nennen.
Authena im Branchenvergleich
«Authena scheint im Peergroup-Vergleich mit solidem Budget und Erfahrung ausgestattet zu sein und versucht, ein hochrelevantes Problem zu lösen. Allerdings wird erst die Zukunft zeigen, ob Near-Field-Communication(NFC)-Tags – das sind Chips für den kontaktlosen Datenaustausch – eine befriedigende Tracking-Lösung darstellen. Aufgrund ihres Mangels an Fälschungssicherheit und Nachhaltigkeit bleibt abzuwarten, ob und in welcher Höhe Endkonsumenten für deren Anwendung einen Aufpreis zu zahlen bereit sind.»
Die «Startup Navigator»-App des Institute of Technology Management der HSG unter Prof. Dietmar Grichnik vergleicht erfolgsrelevante Faktoren des Start-ups mit dem Branchenschnitt. Zum Download.
Das Überraschendste bisher?
Spannenderweise sehen einige unserer Kundinnen und Kunden in unserem globalen «real time inventory» und den intelligenten Lieferketten noch mehr Entwicklungschancen als in unserem Kernbereich.
Der nächste Schritt?
Weiteres Wachstum! Neue Kunden suchen vermehrt die Zusammenarbeit mit uns. Die nächste internationale Finanzierungsrunde steht kurz vor dem Abschluss, und wir rekrutieren Talente für unser Team.
Expertenmeinung: Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Authena
«Ein ziemlicher Stretch»
«Die Geschäftsidee, Produkte zu schützen vor Fälschungen oder Manipulation, ist gross. Die USP von Authena ist mir aber nicht scharf genug, denn die Kombination eines NFC-Tags mit einer Blockchain-basierten Tracing-App taucht immer mal wieder auf. Eine Herausforderung bei dieser Lösung ist die Batterie: Je nach Einstellung sendet der Transponder häufiger oder weniger häufig sein Signal, und je nachdem hält die Batterie länger oder kürzer.
Sinn macht das System deshalb nur bei Produkten mit Verfalldatum oder Verbrauchsprodukten mit hohem Umschlag. Von daher hat Authena mit der Pharmaindustrie die richtige Branche angepackt und mit Lonza auch bereits einen hochkarätigen Partner gewonnen. Allenfalls macht es für Authena Sinn, sich zunächst auf Pharma zu konzentrieren. Den CEO finde ich klasse und vertrauenswürdig.
Die Firma designt neben der Software auch die Chips selber und passt sie den Kundenwünschen an. Das ist ein ziemlicher Stretch und macht die Skalierung schwierig. Entscheidend wird sein, wie schnell man eine Standardlösung entwickeln kann. Ich glaube, Authena wird in ein paar Jahren sehr profitabel sein. Es ist aber heute nicht absehbar, wann das exponentielle Skalieren möglich sein wird. Deshalb würde ich zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht investieren.»
«Eine coole Sache!»
«Das Thema, das Authena anpackt, ist heiss: Es existiert ein grosser Bedarf an Lösungen für Produktsicherheit, gerade in der Luxusindustrie, wegen der vielen Raubkopien und Parallelimporte. Die Nachfrage wird gar noch wachsen. Authena bietet dabei etwas Neues, indem man nicht nur die Technologie entwickelt, sondern eine End-to-End-Lösung – das macht meines Wissens nach niemand sonst.
Dass die Nanotransponder von Authena so klein sind, dass man sie sogar in Brillenrahmen einbauen kann, begeistert mich. Das Team gefällt mir sehr gut. Es ist akademisch geprägt – das hilft in diesem Bereich – und geht sehr analytisch und strukturiert vor. In der Anwendung ist man extrem kreativ, das erwartet man bei Wissenschaftlern nicht zwangsweise. Auch das Go-to-Market hat Authena verstanden.
Bislang ist die Arbeit noch sehr projektorientiert, aber das ist logisch: Auch Palantir startete mit Projekten und schob irgendwann die Softwareplattform und SaaS nach. Die Märkte für Pharma-, Agrar- und Luxusgüter sind alle oligopolistisch geprägt. Wenn man da jeweils die grossen Player bedient, skaliert das wunderbar. Wichtig für Authena ist jetzt, noch mehr Kunden und Projekte zu gewinnen. Dann kann man nämlich irgendwann ein Datenprodukt anbieten, etwa um Distributionskanäle in Echtzeit auszuwerten. Eine coole Sache!»