Rolex ist dabei. Cartier ebenfalls. Und auch Omega, Longines, Patek Philippe, Richard Mille, Audemars Piguet sowie Vacheron Constantin. Jedenfalls, wenn man dem Ranking von Morgan Stanley mit der Beratungsfirma LuxeConsult Glauben schenkt. Nur aus dem Imperium der Luxusgruppe LVMH spielt kein Uhrenbrand im Club der Milliardäre, wie man die Marken mit über einer Milliarde Franken Umsatz nennt. Doch das, so Frédéric Arnault, werde sich ändern – und zwar mit TAG Heuer und Hublot: «Beide werden sehr bald im Club sein. Und die Milliarde weit übertreffen», sagt derSohn von LVMH-Tycoon Bernard Arnault in einem Interview mit dem Onlineportal BILANZ Watches.
Die LVMH-Gruppe, so Arnault weiter, habe in den letzten fünf Jahren eine halbe Milliarde Franken in den Uhrensektor investiert. «Und wir werden das in den nächsten Jahren weiterhin stark tun. Wir haben viele Projekte.»
Klar dementierte Arnault hingegen die Gerüchte, die Pariser Luxusgruppe sei am Erwerb des «Pôle Horloger» der Sandoz-Stiftung interessiert, zu dem unter anderem der Manufakturbauer Vaucher gehört. Der Pôle steht zum Verkauf, was in der Branche ein heiss diskutiertes Thema ist. «Aufgrund unseres industriellen Set-ups, das schon konsequent ist, besteht kein Interesse an Vaucher», sagt der 30-jährige Uhrenchef, «wir haben deshalb kein Angebot gemacht.»
Das Interview fand im Rahmen der Eröffnung einer neuen Bulgari-Manufaktur in Saignelégier JU statt. Sie legt Abteilungen für Gehäusebau und Zifferblätter zusammen und ergänzt sie mit Ateliers für Kunsthandwerk. Gerade im obersten Luxussegment und speziell im femininen Bereich sei neben feiner Mechanik nämlich meist eine vertiefte kunsthandwerkliche Expertise gefragt, sagte Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin im Gespräch.
Für Bulgari sieht Babin vor allem dank der sogenannten transversalen Ikonen eine rosige Zukunft, etwa dank der Serpenti-Kollektion. «Die ist gleichzeitig unsere erste Uhren-Linie, unsere erste Joaillerie-Linie und unsere erste Linie bei den Accessoires.» Wenn die Serpenti-Kollektion im Schmuck explosiv Erfolg habe, profitiere auch die Serpenti-Uhr davon. Und im Schmuckgeschäft helfe, dass es vermehrt «Frauen in starken Positionen mit immer besseren Einkommen» gebe, «welche sich gerne ihren Schmuck selber kaufen».