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Finanzlexikon

Exposure

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Definition

Mit dem englischen Begriff Exposure (deutsch „Aussetzen“ oder „Preisgabe“) werden im Finanzwesen die Verlust- und Gewinnchancen eines Investments oder Engagements bezeichnet.

Hintergrund

Bei Banken beziehen sich Exposures in der Regel auf Finanzinstrumente bzw. Basiswerte. Dazu zählen vor allem Wertpapiere aller Art, Devisen, Sorten, Edelmetalle, Derivate, Commodities bzw. allgemeine Kreditgeschäfte. Die Bestandshaltung solcher Instrumente ruft Kredit-, Markt-, Kurs-, Währungs- und Zinsänderungsrisiken hervor. Gemäss der Capital Requirements Regulation (CRR) sind diese Risiken mit Eigenmitteln des Kreditinstituts zu decken. Der Risikopositionswert bildet nach Art. 111 Abs. 1 CRR die Basis für die Berechnung. Zur Vermeidung unnötiger Eigenmittelbindung versuchen Banken, diese offenen Positionen möglichst bald wieder aufzulösen.

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Exposure-Kategorien

Bei der Definition von Exposure muss zusätzlich berücksichtigt werden, welche Risiken in einem speziellen Fall vorherrschend sind und welche besondere Rolle die Marktentwicklungen spielen. Das heisst, es ist genau abzuwägen, welchen Einfluss Marktschwankungen ausüben können. Somit sind Exposures immer im direkten Zusammenhang mit Wertänderungsrisiken zu sehen. Exposures werden in Prozent dargestellt und setzen einzelne Posten bzw. Engagements ins Verhältnis zum gesamten Portfolio. Es gibt folgende Exposure-Kategorien:

  • Market Exposure
    Wertänderungsrisiko von Aktienportfolios.
  • Credit Spread Exposure
    Wertänderungsrisiko von Anleihen-Portfolios aufgrund der Verschlechterung von Bonitäten.
  • Zins-Exposure
    Wertänderungsrisiko bei Anleihen-Portfolios durch Zinsänderungen.
  • Währungs-Exposure
    Wertänderungsrisiko durch Änderungen der Wechselkurse.

Bei Nichtbanken bedeuten Exposures meist offene Fremdwährungspositionen. Innerhalb der unternehmerischen Finanz- und Liquiditätsplanung sind Exposures für jede Währung als offene Tagesposition definiert. Zur Berechnung der Exposures sollten grundsätzlich alle zu erwartenden Zahlungsströme einer Planungsperiode betrachtet werden. So verwundert es nicht, dass sich der Begriff Exposure allmählich auf alle Risikopositionen eines Unternehmens ausweitete und schlussendlich die Finanzwirtschaft erreichte. In modernen Lexika oder Abhandlungen wird der Begriff Exposure gerne als Synonym für die Bezeichnungen Kreditäquivalent bzw. Kreditexposition verwendet.