Definition
Ökonomen sprechen von einer Spekulations- bzw. Immobilienblase, wenn sich am Immobilienmarkt eine starke Überbewertung gebildet hat. Das bedeutet, es hat sich in relativ kurzer Zeit ein Preisanstieg über den eigentlichen Wert entwickelt.
Hintergrund
Die typische Marktsituation einer Immobilienblase ist dadurch charakterisiert, dass meist neben dem Auseinanderdriften von Preisen und Mieten ein deutlicher Anstieg der Neubautätigkeit sowie eine zunehmende Kreditvergabe einhergehen. Des Weiteren können Impulse für eine Spekulations- bzw. Immobilienblase durch staatliche Anreizprogramme (Steuersubventionen) genährt werden.
Platzen von Immobilienblasen
Wenn durch eine Immobilienblase der Immobilienmarkt auf eine gefährliche Überhitzung zugeht, bedarf es manchmal nur noch eines kleinen Auslösers, die sie zum Platzen bringt und dann eine Trendumkehr einleitet. In der Folge können psychologische Faktoren den weiteren Verlauf bestimmen. Das heißt, immer mehr Immobilieninteressenten hoffen auf immer weiter sinkende Preise. Gleichzeitig geht die Verkäuferseite zusehends dazu über, ihre Immobilien noch zu einem relativ guten Preis zu verkaufen, das den Abwärtstrend beschleunigt. Ein weiterer negativer Effekt beim Platzen von Immobilienblasen stellt die Belastung des Finanzsystems dar. Dies geschieht, wenn die Banken die Sicherheiten (die Immobilien der Kunden) für die Kreditvergabe abschreiben müssen und so riesige Kreditausfälle entstehen. Gleichzeitig können - wie in den USA während der Finanzkrise - die mit Immobilien gesicherten Anleihen der Banken aufgrund des Preisverfalls auf dem US-Wohnungsmarkt wertlos werden. Doch nicht genug: Wohlwissend, dass die Immobilien in den 2000er Jahren an finanzschwache Käufer (Subprime-Krise) verkauft wurden, sicherten sich die US-Banken über verbriefte Schuldverschreibungen (Verkauf von faulen Krediten) ab, die dann über die unterschiedlichsten Finanzinstrumente an die Wall Street gelangten und sich bereits während der Entstehung der Immobilienblase rasch verbreiteten.
